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Wie kam der Islam nach Europa? Wie zeigte er sich im muslimischen Spanien? Wie stellt er sich in Europa heute dar? - Dies sind nur drei Fragen, denen RWTH-Professor Dr. Max Kerner in seinem Vortrag zum Thema „Mohammed und Karl der Große – gestern und heute“ nachgehen wird. Dass Karl der Große bereits Kontakt zur islamischen Welt hatte, zeigte zuletzt die Karlsausstellung eindrucksvoll. Die Veranstaltung im Rahmenprogramm der Karlspreis-Verleihung an Martin Schulz, den Präsidenten des Europaparlaments, beginnt am Donnerstag, 23. April, um 18.30 Uhr im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Der Eintritt ist frei.

Mohammed und Karl der Große: der eine, der Prophet Allahs, der im frühen 7. Jahrhundert die Stämme Arabiens in der Einheit einer religiösen Idee zusammenschloss – eine Idee, die dem Islam eine beispiellose Stoßkraft verlieh und in eine umfassende Eroberung, nicht zuletzt des Mittelmeerraumes, einmündete. Der andere, Karl der Große, der mittelalterliche Baumeister Europas, der um das Jahr 800 nicht nur einem ganzen Zeitalter Gestalt und Namen gab, sondern auch Europa zum ersten Mal politisch wie kulturell Wirklichkeit werden ließ.

Was haben diese beiden – örtlich wie zeitlich voneinander getrennten – weltgeschichtlichen Figuren miteinander zu tun? Für den Mittelalterforscher Henri Pirenne (gestorben 1935) war es nicht die germanische Völkerwanderung, die den Übergang von der Antike ins Mittelalter bewirkte, sondern jenes Vordringen des Islam im 7. und 8. Jahrhundert, das den Orient und Okzident voneinander schied und dem europäischen Nordwesten sehr bald ein politisches Übergewicht brachte. Diese These soll den Ausgangspunkt bilden für die Frage, wie der Islam nach Europa kam, wie er sich im muslimischen Spanien und im Islambild des Mittelalters zeigte und wie er sich heute in Europa darstellt.

Mohammed und Karl der Große – gestern und heute
Vortrag von Professor Dr. Max Kerner
Krönungssaal des Aachener Rathauses, Aachen
Donnerstag, 23. April 2015 | 18.30 Uhr