Alles rund um Aachen

Caspar Wolf (1735-1783), zu Ehren von Karlspreisträger Martin Schulz. Caspar Wolf, der bedeutendste Schweizer Maler der Vorromantik, hielt sich zwischen 1779 und 1781 in Spa und Aachen auf, bevor er nach Düsseldorf aufbrach. Während dieser Zeit bereiste er auch das Umland. Seine Eindrücke hielt er in zahlreichen Veduten fest, die er zumeist in Bleistift und Aquarell ausführte. Diese Bilder aus der sogenannten Düsseldorfer Studienmappe, die seit 1920 in den Magazinen des Stadtarchivs lagern, werden erstmals der Aachener Öffentlichkeit präsentiert. Sie zeigen den Blick des Schweizers auf das Land um Aachen, Limburg und Spa, der die Gemeinsamkeiten dieser Region, in der der diesjährige Karlspreisträger Martin Schulz aufgewachsen ist, sichtbar werden lässt.

Wolfs Wanderungen im Grenzland um Aachen haben ihn auch einen neuen Arbeitsbereich entdecken lassen, die Architektur an sich, aber auch die Architektur in der Landschaft. So befassen sich seine Bilder mit Bauwerken, zum Teil ergänzt um ihre Umgebung. Die Bilder mit architektonischen Motiven lassen sein Bemühen deutlich werden, die Architektur im Bild und ihre Perspektive systematisch zu konstruieren. In den ausgestellten Studien, z. B. zum Aachener Bodenhof oder zum Aachener Dom, wird seine stringente Methodik sichtbar, mit der er sich dem Motiv annähert. Wolfs Landschaftsbilder präsentieren seine Qualität, die Tektonik und Essenz einer Landschaft herauszuarbeiten, die in seinem Hauptwerk, den ausdrucksstarken Bildern der Schweizer Berge mit ihren Höhlen und Schluchten, besonders zum Tragen kommt. Die Bilder vom Haarener Heidgen sind ein Beispiel hierfür. Ergänzend daneben stehen kleinere Landschaftsausschnitte, z. B. eine Studie der Burgruine Frankenberg, die seine Faszination für die neuen optischen Reize zeigen, die ihm im Aachener Grenzland begegnet sind.

Caspar Wolf (1735-1783) – Grenzlandreise Eine Ausstellung des Suermondt-Ludwig-Museums und des Stadtarchivs zu Ehren von Karlspreisträger Martin Schulz
12. April bis 14. Juni 2015