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Kostensteigerung kann über Wirtschaftsplan aufgefangen werden. Schlechte Neuigkeiten bei der Sanierung des alten Straßenbahndepots Talstraße: Die laufenden Bauarbeiten förderten bei Bauteilen, die für die Statik des in den 1920er Jahren erbauten Gebäudes von großer Bedeutung sind, einen wesentlich schlechteren Zustand zutage als erwartet. Bei den Betonstützen sind sowohl Stützenköpfe als auch -füße sind von so schlechter Bausubstanz, dass sofort Notabstützungen angeordnet werden mussten. Auch die Fundamente müssen stellenweise vertieft und erweitert werden, um die notwendige Tragfähigkeit zu gewährleisten. Bei den Betondecken war man von einer punktuellen Sanierung ausgegangen, jetzt stellte sich heraus, dass die Deckenkonstruktion großflächig erneuert werden muss. Das komplette Sanierungskonzept musste entsprechend angepasst und umgestellt werden.

„Altbauten sind immer schwieriger zu kalkulieren als Neubauten, daher haben wir im Vorfeld ein Ingenieurbüro mit einer Voruntersuchung beauftragt, um den Sanierungsaufwand und das Kostenrisiko zu ermitteln“, erklärte Klaus Schavan, Leiter des Gebäudemanagements, zur Entwicklung beim künftigen Stadtteilzentrum „Depot“. Der Umfang der erforderlichen Erneuerung, der sich erst bei den laufenden Bauarbeiten herausstellte, habe daher alle Beteiligten überrascht. Grundsätzlich könne man vorab noch viel mehr Geld in die Hand nehmen, um über entsprechend aufwändige Gutachten eine größere Kostensicherheit zu erhalten. „Doch das ist eine Gratwanderung. Kosten und Nutzen stehen dann nicht immer im richtigen Verhältnis zueinander“, so Schavan.

Die Mehrkosten beim Depot belaufen  sich auf insgesamt 1,37 Millionen Euro, die Bauzeit wird sich um voraussichtlich sechs Monate verlängern. Eine Fertigstellung wird jetzt für Herbst 2016 erwartet. In den Kosten enthalten ist auch eine Steigerung von Baupreisen, die bisher nicht in vollem Umfang berücksichtigt wurden. Seit dem Haushalts- und Wirtschaftsjahr 2014 wird bei Bauvorhaben systematisch eine Preissteigerungsrate von 2,0 Prozent berücksichtigt. Für die Jahre 2012 und 2013 wurde dies nun nachgeholt. Die Mehrkosten können aus dem laufenden Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements und aus Vorhaben finanziert werden, bei denen Einsparungen erzielt werden konnten.
Im Betriebsausschuss Gebäudemanagement am 24. März wird dieses Thema auf der Tagesordnung stehen.