Herzogenrath

... Was verdienen Frauen und Männer?“ Der Equal Pay Day symbolisiert den Tag, der den Verdienstunterschied von Frauen und Männern aufzeigt, der laut Statistischem Bundesamt bei 22 Prozent liegt. Das sind 79 Tage, die Frauen im Jahr mehr als Männer arbeiten müssen, um rein rechnerisch auf das durchschnittliche Gehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. So ist für Frauen Silvester dann am 20. März auch gehaltsmäßig erreicht. Wussten Sie, dass eine Chemikerin 18 % weniger verdient als ihr Kollege, oder eine Versicherungskauffrau im Durchschnitt auf ein Monatsgehalt von 3.012 € kommt während ihr Kollege ganze 4.160 € erhält? Wussten Sie, dass eine Köchin für einen Monat Arbeit 442 € weniger in der Lohntüte hat als ein Koch?

Der durchschnittliche Stundenlohn in allen Berufen zusammen beträgt bei Frauen etwa 15,56 Euro brutto, während Männer auf 19,84 Euro kommen. Damit ist Deutschland eines der Schlusslichter in der Europäischen Union. Unter dem diesjährigen Motto „Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?“ befasst sich der Equal Pay Day, organisiert und gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie den Business and Professional Women (BPW) Germany, mit dem großen Tabu-Thema Lohn. Lohntransparenz ist die erforderliche Voraussetzung für eine sachlich fundierte Entscheidung zum Erwerbseinkommen. Besonders Frauen wissen oft nicht, was ihre Kollegin oder ihr Kollege verdient. Um aber in Gehaltsverhandlungen erfolgreich argumentieren zu können, müssen die Kriterien für die Bewertung der Arbeitsleistung transparent und somit nachvollziehbar sein. Lohngerechtigkeit braucht transparente, nachvollziehbare Arbeitsbewertungen und anonymisierte, betriebsöffentliche Vergütungsstrukturen. Die Mitwirkungsrechte der Betriebsräte sind hierbei eine gute Unterstützung.
Vor allem für Frauen haben transparente Bewertungsverfahren und Vergütungsstrukturen in Unternehmen höchste Priorität, da sie eine zentrale Voraussetzung für Einkommensgerechtigkeit sind.

Für die Gleichstellungsbeauftragten in der StädteRegion Aachen ist der Equal Pay Day ein wichtiger Tag, um auf die bestehende Ungerechtigkeit und auf das gleiche Recht der Frauen im Berufsleben aufmerksam zu machen. Dies wollen sie durch eine breitgefächerte, mediale Aufklärungsarbeit zum Schwerpunktthema „Transparenz“ erreichen.
Ein einziger Tag reicht sicherlich nicht aus, die seit Jahren bestehende Lohnschere zu schließen. Doch nach dem Equal Pay Day ist so lange vor dem nächsten Equal Pay Day, bis gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit erreicht ist!

Um sich einen Eindruck der Einkommensunterschiede zu verschaffen, hat die Hans-Böckler-Stiftung ein Online-Portal geschaffen, welches unter: www.lohnspiegel.de eingesehen werden kann.

Weiter Informationen und Veranstaltungen zum Equal-Pay-Day finden Sie unter: www.equalpayday.de

Pressemitteilung der Gleichstellungsbeauftragten aus der StädteRegion zum Equal Pay Day 2015 am 20. März