Herzogenrath

Unter diesem Motto engagiert sich der Stadtsportverband Herzogenrath auch in der Flüchtlingshilfe. Integration durch Sport ist ein wichtiger Baustein in der Willkommenskultur  und findet bei den Beteiligten großen Zuspruch. „Die Willkommenskultur ist ein wichtiges Thema für uns in Herzogenrath. Dabei konnten wir feststellen, dass die Integration von Flüchtlingen einfacher gelingt, wenn man zuerst die Jugendlichen anspricht. Und das funktioniert am besten durch Sport, denn Sport verbindet.“ Mit diesen Worten würdigt Bürgermeister und Schirmherr Christoph von den Driesch die Aktion des Stadtsportverbands (SSV) Herzogenrath in Kooperation mit den Sportvereinen. „Sport hilft ... nicht nur Dir!“ heißt der Sozialfonds, den der SSV bereits im Jahr 2013 aufgelegt hatte, um zukünftig ein soziales Projekt in der Stadt zu fördern.

„Wir haben überlegt, wo die Not derzeit am größten ist. Mit Blick auf die Flüchtlingssituation haben wir beschlossen, das Geld für diese Menschen einzusetzen“, erläutert Bruno Barth, Vorsitzender des Sportausschusses. Das Geld stammt aus verschiedenen Veranstaltungen von Vereinen, die durch besondere Aktionen Geld eingespielt hatten. Die VR-Bank, Geschäftsstelle Herzogenrath, unterstützt die Aktion mit 2500 Euro. Unterstützung gibt es auch von einem Alsdorfer Sportgeschäft, wie SSV-Geschäftsführer Manfred Borgs erfreut berichtet. „Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass solch eine tolle Aktion ins Leben gerufen wurde. Es ist ein ganz wichtiges Projekt für die Integration von Flüchtlingen“, betont Schirmherr Christoph von den Driesch.

Der Stadtsportverband setzt sich dafür ein, dass junge Flüchtlinge in Sportvereinen aufgenommen werden. Das Geld aus dem Sozialfonds und der Spende der VR-Bank dienen unter anderem dazu, ihnen die dafür erforderliche Ausrüstung, wie Trikots, zu schenken. Um die Flüchtlinge vorab zu informieren, haben Manfred Borgs, SSV-Vorsitzender Ralf Rudisch und Dr. Luise Rütters, Vorsitzende der VSG Kohlscheid, Verein für Reha-Sport, ganz unbürokratisch die Menschen in den Flüchtlings-Unterkünften aufgesucht und sie nach ihren Wünschen befragt. „Dabei sind so tolle Gespräche entstanden. Wir sind sehr herzlich empfangen worden“, erzählt Manfred Borgs. Und Bruno Barth fügt hinzu: „Sport ist die einfachste Möglichkeit der Integration, weil man dazu keine Sprache braucht. Zudem ist es eine Win-Win Situation. Wir machen den Flüchtlingen eine Freude und die Sportvereine bekommen neue, gute Sportler dazu.“ Bisher gibt es seitens der Vereine viel positives Feedback. „Bei uns trainieren zwei Jugendliche aus Syrien. Sie sind ein Teil des Vereins und werden wie alle anderen behandelt. Wir merken, dass die jungen Leute mit Begeisterung dabei sind“, erzählen Sezgin Kalyoncu und Sedat Yilanci vom Bam Bam-Kampfsportverein. Ähnliches berichtet Martin Rupp, Jugendleiter beim SV Concordia Merkstein: „Wir haben zwei Kinder aus dem Irak im Verein. Es war gar keine Frage, dass wir die Kinder aufnehmen, auch wenn sie noch kein Wort Deutsch konnten. Ich bin ganz positiv überrascht, wie aufgeschlossen sie sind. Ich hätte mir das anfangs schwieriger vorgestellt.“

25 Vereine hat der Stadtsportverband bereits gewinnen können. Und auch auf prominente Unterstützung können die Initiatoren ebenfalls zählen, denn im Rahmen des Herzogenrather Burgsommers hat der Stadtsportverband ein Konzert mit der Band „Die Räuber“ organisiert. Es findet am 19. Juni, um 19.30 Uhr, auf der Burg Rode statt. Ein Teil der Einnahmen fließt in den Sozialfonds „Sport hilft ... nicht nur Dir!“ Eintrittskarten sind bereits jetzt in den Buchhandlungen Katterbach in Kohlscheid und in Herzogenrath erhältlich, an der Infothek im Herzogenrather Rathaus sowie über die Ticket-Hotline 0160/97374527.