Alles rund um Aachen

Kostenloses Obst und Gemüse für vier Aachener KiTas

„Die REWE-Aktion ist für uns ein großer Segen“, ist Petra Pfeifer-Schmitz, Leiterin der städtischen Tageseinrichtung für Kinder Reimser Straße überzeugt, denn: „Viele der Kinder hatten morgens Limonade, Cola, Chips oder Schokoriegel zum Frühstück mit.“ Das ist seit etwas mehr als zwei Jahren anders, denn seitdem kommt Stephan Flock vom REWE-Markt Kapuziner Karree mit frischen Lebensmitteln in die KiTa. Vor gut zweieinhalb Jahren wollte man etwas für nachhaltiges, gesundes Essen in KiTas tun. Also sind Flock und sein Chef, Marktleiter Jochen Keppler, an den Verein „Aachen macht satt“ heran getreten. Der Verein sammelt Spenden und leitet diese weiter. Und Julia Frambach von „Aachen macht satt“ stellte kurzum einen Kontakt zu vier Aachener KiTAs her. „Uns ist erst bei den Besuchen bewusst geworden, wie schlecht teilweise die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wie Obst, Gemüse oder Brot in den KiTas war“, erinnert sich Flock, der kurzerhand zum KiTa-Beauftragten des Supermarktes ernannt wurde. Doch seither können alle Kinder täglich gesund und reichhaltig frühstücken.

Einmal pro Woche kommt Flock nun in die KiTas, liefert, was die Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern sich gewünscht haben. „Es gibt einen richtigen Bestellzettel mit Haferflocken, Obst, Brot und so weiter. Darauf wird angekreuzt, was die Kinder essen wollen“, ist Beate Treager vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule begeistert. Und es käme auch schon mal zu eher ungewöhnlichen Wünschen, weiß Petra Pfeifer-Schmitz: „Eine Gruppe hatte sich zum Beispiel Lachs gewünscht. Wollte den unbedingt probieren.“ Für Flock und REWE kein Problem. Aber das Engagement des REWE-Marktes und von Stephan Flock geht noch weiter: So hat er zum Beispiel schon mit den Kindern gemeinsam Tomaten gepflanzt oder die oder er lädt Kinder ein, um ihnen den Supermarkt zu zeigen: „Da dürfen die auch schon mal mit an der Kasse sitzen. Und es ist zwar schön, all die leckeren Sachen zu essen, aber noch schöner ist es doch, wenn man weiß, wie man das Obst und Gemüse anbaut.“ Das trägt Früchte: Pfeifer-Schmitz weiß, dass bei einigen Familien nun auch zu Hause Tomaten auf dem Balkon wachsen. Ein Teil der angelieferten Lebensmittel wird auch für die Eltern zum Mitnehmen bereitgestellt. Die KiTa-Leiterin: „Die sind dankbar dafür. Viele der deutschen Lebensmittel kennen die Familien auch gar nicht.“ Denn von den 82 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren in der KiTa Reimser Straße haben 90 Prozent einen Migrationshintergrund, knapp die Hälfte kommt aus afrikanischen Ländern. Der Anteil aus sozial schwachen Familien sei sehr hoch, so Pfeifer-Schmitz.

Stephan Flock gehört in den vier städtischen Tageseinrichtungen für Kinder Reimser Straße, Weißwasserstraße, Düppelstraße und Stettiner Straße fast schon zum Personal. „Wenn er mit den Waren vorbei kommt, freuen sich die Kinder schon, helfen beim Ausladen, kommen mit ihren Teewagen aus den einzelnen Gruppen, um die bestellten Lebensmittel zu verteilen“, so Pfeifer-Schmitz. Insgesamt werden so 235 Kinder in den vier Einrichtungen versorgt. Und wenn es nach Flock geht, bleibt das auch so, denn den Spaß an seiner Aufgabe merkt man ihm an, wenn er umringt von den Kindern wuselt und die Lebensmittel auspackt.