Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. In dieser Woche wird am Broicher Weiher zwischen Alsdorf-Ofden und der Broicher Siedlung eine umfangreiche Naturschutzmaßnahme durchgeführt. So will die untere Landschaftsbehörde der StädteRegion Aachen die zunehmende Verlandung des unter Naturschutz stehenden Weihers stoppen. Die starke Sandeinspülung aus dem Hangbereich soll dabei dauerhaft entfernt werden. Geplant ist, die Sandmassen aus dem Weiher auszubaggern und auf einem Grundstück der Stadt Alsdorf „Am Kiesschacht“ abzulagern, damit dort ein Feuchtbiotop entstehen kann. Die Arbeiten sollen - wenn das Wetter mitspielt und mit Blick auf die Vogelschutzzeit - bis Ende dieser Woche abgeschlossen sein. Bürgerinnen und Bürger werden darum gebeten, den Bereich zu meiden, da der Bauverkehr in dieser Zeit eine Naherholungsnutzung nicht zulässt und teils Wegesperrungen notwendig sind.

Kernproblem ist, dass die Wasserfläche des Broicher Weihers deutlich sichtbar durch den einfließenden Hangsand abnimmt. Somit nimmt auch der Abstand zu den dort brütenden und überwinternden Wasservögeln immer weiter ab. Diese müssen häufig flüchten und im Extremfall sogar ihre Brut aufgeben. Beispielsweise dann, wenn Hundebesitzer ihre Tiere mittels Wurfspielzeug zum Schwimmen animieren. Zudem laichen im Broicher Weiher unzählige Amphibien, die auf das Gewässer als Überlebensraum angewiesen sind. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. hat vor vielen Jahren mit hohem Engagement und öffentlicher Förderung den Bruchwaldbereich zwischen der alten Bahnlinie Aachen-Jülich und den Angelteichen nahe der Broicher Siedlung mitsamt dem Broicher Weiher erworben und kümmert sich um alle Naturschutzbelange. Nunmehr sind bei den Vertretern des NABU jedoch die Möglichkeiten erschöpft, die Weiherverlandung zu stoppen. Gemeinsam mit der Stadt Alsdorf, dem NABU, dem Eigentümer des benachbarten Grundstücks und der unteren Landschaftsbehörde der StädteRegion Aachen wurde nun eine Lösung gefunden, dieses Problem kurzfristig abzustellen.

Die Planung sieht vor, einerseits die Sandmassen aus dem Weiher auszubaggern und damit am Kiesschacht ein neues Biotop anzulegen. Andererseits soll verhindert werden, dass neuer Sand nachfolgt. Dazu wird unterhalb des Hangs ein rund 50 Meter langer, zwei Meter breiter und ein Meter hoher Grobkieswall angelegt. Künftig wird dadurch das ablaufende Niederschlagswasser in die Broichbachaue geleitet. Der Sand kann sich dann hinter dem Wall absetzen.

Dabei wird auch darauf geachtet, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge den dort mündenden Weg trotzdem nutzen können. Für die Naherholungssuchenden werden die dortigen Wege gleichzeitig verbessert. So sind demnächst auch von der Ufereinfassung aus wieder mehr Tiere zu erleben.