Polizeibericht

Würselen (ots) - Ein Sachverhalt, drei Meinungen. Von Missgeschick über verfluchte Technik bis hin zur selbst diagnostizierten eigenen Blödheit reicht die Quintessenz des Sachverhaltes, bei dem sich dieser Tage ein Lieferwagenfahrer aus Bonn unfreiwillig in den Laderaum seines Transporters einschloss. Ein Abschleppunternehmer hatte die Türen des Lieferwagens später knacken müssen, um den jungen Mann zu befreien. Knapp zwei Stunden saß er dort in Gefangenschaft. Das Ganze hatte morgens, kurz nach 5 Uhr, bei einer Auslieferungsfahrt nach Würselen seinen Lauf genommen. Am Ziel auf dem Recker-Gelände angekommen, stieg der junge Mann aus, verschloss pflichtgemäß das Führerhaus, ging um den Wagen herum, schloss die Ladetüren auf und ging in den fensterlosen, dunklen Kasten, um Pakete herauszuholen.

Just in diesem Moment spielte der Wind ihm übel mit. Beide Türen schlugen zu. Nichts ging mehr. Mangels nicht vorhandener Vorrichtung ließen sich die Türen von innen nicht öffnen. Über eine Zentralverriegelung verfügte der Wagen nicht. Lautes Schreien und Klopfen brachte nichts. Um die Zeit war kaum ein Mensch unterwegs. Also blieb nur der Anruf zur Polizei. Die schickte einen Funkstreifenwagen. Die Beamten konnten aber auch nichts ausrichten, außer mit dem unsichtbaren, hörbar verzweifelten Mann im Lieferwagen zu sprechen und ihn zu beruhigen. Letztendlich musste ein Abschleppunternehmen mit einer Fachkraft zum Öffnen von Laderaumtüren ran. Noch während des Befreiungsvorgangs beteuerte der junge Mann, alles zu bezahlen, um ja aus dem Kasten herauszukommen...

Der Fachmann vom Abschleppunternehmen erhörte und befreite ihn. Der Preis war im Rahmen. Die Auslieferung der Ladung verzögerte sich zwar um knapp zwei Stunden, erfolgte aber mit weit, fest verankerten Laderaumtüren. Der Wind war derweil verstummt....