Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Auch in diesem Jahr haben sich Menschen in unserer Region entschlossen gegen Gewalt, Bedrohung, Rassismus, Kriminalität, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung eingesetzt. Alexander Mines, Nina Schabarum, Laura Alissa Wählen und René Teresiak wurden dafür jetzt im Haus der StädteRegion mit dem „Bürgerpreis Zivilcourage 2014“ ausgezeichnet. Über die Vergabe des Bürgerpreises hat eine Jury aus Verwaltungsmitarbeitern von Stadt und StädteRegion Aachen sowie politischen Vertretern des Städteregionstages entschieden.

Alexander Mines aus Herzogenrath wurde geehrt, weil er seinem Nachbarn zur Hilfe eilte, als dieser von einem maskierten Täter überfallen wurde. Er hat dadurch eine lebensgefährliche Bedrohung von seinem Nachbarn abwenden können und sich selbst in Gefahr gebracht. Theo Steinröx, Ehrenamtsbeauftragter der StädteRegion Aachen, lobte den Mut und das beherzte, selbstlose Eingreifen des Ausgezeichneten, dem es gemeinsam mit seiner Frau und einem weiteren Nachbarn gelungen war, den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Nina Schabarum (Aachen), Laura Alissa Wählen und René Teresiak (beide aufgewachsen in Baesweiler) halfen im Aachener Studentenviertel einem Obdachlosen, als dieser von drei Tätern drangsaliert wurde. Auch sie haben sich durch ihre couragierte Tat selbst in den Fokus der Täter gebracht, wurden beschimpft, angepöbelt und schließlich körperlich angegriffen. Laudator für das mutige Trio war der Ehrenamtsbeauftrage der Stadt Aachen, Manfred Reinders. „Gewalt gegen Randgruppen – ob Migranten,  Menschen mit einer Behinderung oder eben Obdachlose – ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft, gegen das wir uns entschlossen wehren müssen“, führte Reinders aus.

Städteregionsrat Helmut Etschenberg erinnerte an die gesellschaftliche Verantwortung, die wir gemeinsam mit Leben füllen müssen. Er sprach sich dafür aus, schon auf die Anfänge von Straftaten, wie Beleidigungen und diskriminierende Sprüche, mit Entschlossenheit zu reagieren. Gleichzeit mahnte er mit Blick auf die häufig diskutierten Bürgerstreifen an, Zivilcourage nicht mit Selbstjustiz zu verwechseln. „Auch eine gefühlte Häufung von Gewalttaten darf uns nicht an den Grundwerten unseres Rechtsstaats zweifeln lassen“, sagte der Städteregionsrat und erntete dafür auch das zustimmende Nicken des anwesenden Polizeipräsidenten Dirk Weinspach.

Oberbürgermeister Marcel Philipp rundete mit seinen Worten die gelungene Veranstaltung ab. „Eine demokratische Gesellschaft kann nur gelingen, wenn die innere Haltung bei uns allen stimmt, im richtigen Moment das Richtige zu tun“, sagte Philipp.

Durch das Programm führte der Journalist und Radiomoderator Olaf Theissen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Syl ‘n‘ Dan aus Simmerath-Eicherscheid. Der Bürgerpreis Zivilcourage wurde auf Beschluss des Städteregionstages im Jahr 2009 eingerichtet und 2010 zum ersten Mal verliehen.