Polizeibericht

Roetgen (ots) - Mit einem Trickdiebstahl haben ein Mann und vermutlich eine Frau am Sonntagnachmittag eine größere Geldsumme erbeutet. Tatort war eine Spielhalle in Roetgen. Nachmittags hatte dort ein unbekannter Mann darum gebeten, dringend die Toi-lette benutzen zu dürfen. Die Angestellte, die zu der Zeit alleine in der Spielothek war, gestattete dies dem Mann. Der ging darauf hin in den Keller, kam aber nach ein paar Minuten zurück und gab an, ihm sei ein Malheur passiert. Die Toilette sei komplett verstopft und übergelaufen. Die Angestellte schaute sich darauf hin den Schaden an. Während dieser Zeit muss eine andere Person in die Spielhalle gelangt sein und hat dort die Tageseinnahmen aus der Kasse geholt. Als die Angestellte mit dem Toilettengast aus dem Keller kam, flüchtete der Täter, vermutlich war es gar eine Täterin. Die Angestellte lief noch hinterher, verlor die Frau aber aus den Augen.

Völlig unbeteiligt blieb jener Toilettengast im Eingangsbereich der Spielhalle stehen. Während die Angestellte die Polizei rief, kam ihr der nachvollziehbare Verdacht, die Toilettengeschichte sei ein Ablenkungsmanöver gewesen. Sie forderte den Gast auf, zu bleiben, bis die Polizei eintreffe. Damit der auch ihre Anweisung befolgt, hatte sie sich Unterstützung beim benachbarten Pizzabäcker herbeigeholt. Sie hielten den Mann bis zum Eintreffen der Polizei in Schach.

Die Polizisten machten den Toilettengast auf eine mögliche Beteiligung an der Tat aufmerksam. Dies verneinte er entschieden und tat es damit ab, er leide akut unter starkem Durchfall. Man könne sich gerne davon überzeugen. Dies taten die Beamten auch. Nahmen besagte und verstopfte Toilette in Augenschein und stellten laut Protokoll fest: "Das Wasser war klar; das Papier, das die Toilette verstopfte, war weiß, ohne jegliche Spuren, die auf menschliche Exkremente hindeuten."

Wegen des dringenden Tatverdachtes, Mittäter des Trickdiebstahls zu sein, nahmen die Beamten den Mann fest. Vom Zeitpunkt der Festnahme bis zum Ende der Vernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung im Polizeipräsidium - also einem Zeitraum von knapp drei Stunden - musste der 27-Jährige nicht einmal auf Toilette. Das vermerkten die Beamten ebenfalls im Protokoll. Ob sich es sich um eine Spontangenesung oder um eine "beschissene" Ausrede handelt, wird sich im laufenden Verfahrens zeigen.