Alles rund um Aachen

Nun ist er angekommen: Heinrich Brötz hat heute (1. Dezember) seinen Dienst bei der Stadt Aachen als neuer Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule angetreten. Und auch der Blick auf den jetzt schon „durchgetakteten und vollen Terminkalender“ oder die 45 Mails bis zum Mittag, schocken den 50-Jährigen nicht: „Eine Schonfrist habe ich hier nicht und auch nicht die berühmten 100 Tage“, lacht Brötz bei seiner Vorstellung. „Es ist mir immer ein Anliegen, einen Job zu haben, bei dem ich viel gestalten und viel lernen kann“, erklärt er und weiß auch schon, welches die derzeit wichtigen Themenstellungen in seinem Bereich sind: Schwerpunktschulen für die Inklusion oder der U3-Ausbau, aber auch die schnellere Beschulung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge und die Sozialraumorientierung bei den Angeboten für Familien.

„Die Herausforderungen sind ja nicht wenige, wenn diese Stadt lebenswert bleiben soll – in allen Stadtteilen und Sozialräumen.“ Froh sei er, dass der Fachbereich so aufgestellt ist: „Ich komme ja auf ein gut bestelltes Feld. Der Fachbereich bildet die gesamte Biografie eines Kindes, eines Jugendlichen ab“, erklärt der dreifache Familienvater. Wenn er keine Termine hat, will er das Gespräch suchen – mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern. „Inklusion zum Beispiel erreicht man ja nicht per Dekret. Das ist eine lange, prozesshafte Entwicklung.“ Gerne erleichtern möchte er den Übergang von Kindertagesstätten  zur Grundschule oder später zur weiterführenden: „Das sind für Familien oft Brüche, Schnittstellen, wo sie etwas mehr Flankierung und Hilfe gebrauchen können.“ Und Brötz möchte gerne für die Mitbestimmung der Eltern werben: „Ich fand es immer faszinierend, wie viele Mitbestimmungsmöglichkeiten Eltern in KiTas und Schulen haben. Leider bringen sich dafür immer nur wenige ein.“

Auch seine direkte Vorgesetzte Susanne Schwier, Dezernentin für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und Sport, freut sich über den neuen Fachbereichsleiter, denn seit dem Sommer hatte sie den Job „Fachbereichsleitung“ mit übernommen: „Es hatte den Riesenvorteil und Spaß, mit den Abteilungsleiterinnen und -leitern eng zusammen zu arbeiten und viel zu lernen. Nichtsdestotrotz finde ich es großartig, dass wir jetzt eine neue Fachbereichsleitung haben.“

Aachen ist mir sehr vertraut“, so der gebürtige Krefelder Heinrich Brötz. Gleich gegenüber seinem neuen Arbeitsplatz sitzt sein früherer Arbeitgeber: Von 1991 bis 2012 war er nach seinem Volkwirtschaftsstudium in Münster beim Bischöflichen Hilfswerk Misereor beschäftigt – neun Jahre als Referent für Brasilien und dann zwölf Jahre als Abteilungsleiter „Lateinamerika“. Deshalb lebt er mit seiner Frau und seinen drei Kindern – 17, 14 und zehn Jahre alt – auch seit 1991 in Aachen: „Und zumindest im Burtscheider Raum kenne ich auch viele Schulen, KiTas und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.“ Von 2012 bis 2014 war er im Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer mit den Schwerpunkten Beratungsdienste, KiTas, OGS, Jugend- und Familienhilfe, und Öffentlichkeitsarbeit.

Und wenn der eng getaktete Kalender etwas Freizeit zulässt, geht Brötz gerne auf Konzerte, nimmt „die vielen Veranstaltungen wahr, die Aachen so bietet“, geht gerne Wandern, auch mit Freunden über mehrere Tage. Eins ist er allerdings auch nach 23 Jahren in Aachen nicht geworden: „Ich bin kein Alemannia-Fan, sondern schon seit meiner Kindheit Fortuna Düsseldorf-Fan. Das bleibt auch so.“