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Die Carolus-Thermen in Aachen – lohnt sich das?

Vor einigen Tagen packte mich die Sehnsucht nach Wärme: Was lag also näher, als unseren Aachener Thermen mal einen Besuch abzustatten? Flugs war morgens die Tasche gepackt und der Bus bestiegen, um zur Passstraße zu gelangen, an der die Thermen gelegen sind.

Das Einchecken ging gewohnt reibungslos über die Bühne, ich bekam meinen Chip ausgehändigt, den dazugehörigen Schlüssel und durfte mich umziehen gehen. „So nun flott geduscht und los“ sagte ich mir. Gesagt, getan und es ging los.

Wer schon einmal in der Therme war, wird wissen, welcher Anblick sich dem Thermenbesucher bietet:

Zur linken Hand liegen Heiß- und Kaltbecken, 2 Whirlpoole, das Soledampfbad und das große Schwimmbad, welches effektvoll in der Mitte der Halle, umrahmt von Säulen, gelegen ist. Draußen findet man an jeder Seite je ein Schwimmbecken, wobei das Nordbecken einen Strom bietet, auf dem man sich tragen lassen kann. Doch Vorsicht ist geboten, will man das Becken zur Zeit verlassen, wenn der Strom „läuft“ muss der Schwimmer schon etwas Kraft aufbringen, um in den Eingangsbereich des Beckens zu gelangen. Auf jeden Fall macht es einen Heidenspaß, wie im Flug durchs Wasser geschoben zu werden.

Für die Fitness wird ebenfalls gesorgt, im Hauptbecken wird in regelmäßigen Abständen Wassergymnastik angeboten. Dieses Angebot wird von den Mitarbeitern der Therme unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Nach einer etwas anstrengenden Tour durch die Schwimmbecken bin ich ein Stockwerk höher gegangen und habe die Karawanserei aufgesucht.

Karawanserei? Was ist das denn?

Nun, das ist ein separater Raum, der vollständig mit Quarzsand ausgelegt ist. Die Wände sind schön ausgestaltet, dem Wüstenthema natürlich bis ins Kleinste entsprechend, so findet man Kamele und Zelte als Dekor. An einer Wand ragt ein Baldachin in den Raum hinein und Halbsäulen vervollständigen die Illusion, sich in der Wüste in einem Beduinenlager zu befinden. In der Mitte des Raumes stehen 3 große Töpfe, die den Clou der Karawanserei liefern. Die Mitarbeiterin gab mir ein Gazetuch und eine Kopfstütze und meinte „genießen und entspannen sie schön“ und führte mich den Raum. Ich legte mein Tuch in den Sand, die Kopfstütze darauf und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Als die Entspannungsmusik einsetzte, wurde mir klar, warum die Töpfe im Raum stehen. Dort sind Tageslichtlampen installiert, die nun ansprangen. Es wurde langsam hell, ganz allmählich, es sah durch meine geschlossenen Augenlider wirklich so aus, als ginge die Sonne auf. Mit und mit wurde es heller, und ich merkte bewusst, wie heiß der Sand dort ist. „Ah, das ist die optimale Idee für mein Rheuma“ dachte ich und vergrub Hände und Füße tief in den Sand und ließ die Wärme auf meine maroden Gelenke einwirken. Leider dauerte das schöne Erlebnis nur eine halbe Stunde, aber es war Entspannung, Genuss und Seelenpflege pur.

Frisch gestärkt ging ich im ebenfalls in den Thermen ansässigen Restaurant Mediterraneo noch ein Süppchen essen, um auch meinen Magen mit einer Wellnesskur zu erfreuen. Das Restaurant kann ich – ebenso wie die Therme an und für sich – nur empfehlen.

Ich kann die Therme jedem nur ans Herz legen und es lohnt sich wirklich, ihr einen Besuch abzustatten. Ich war mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort.

 

Text: L. Siemons

Fotos: Carolus Thermen