Alles rund um Aachen

Frauennetzwerk und Fachausschuss „Gewalt gegen Frauen“ hatten eingeladen

Das Thema hat in letzter Zeit schnell an Relevanz gewonnen, die rechtliche Dimension ist schwierig in der Abwägung: Sexting. Deshalb hatten das Frauennetzwerk und der Fachausschuss „Gewalt gegen Frauen“ Mitte November zu einer Fachtagung nach Aachen eingeladen. Mit Sexting gemeint sind sogenannten „Nacktselfies“ und Nacktfotos - Bilder, die einmal ins Netz gestellt, kaum noch entfernt werden können. Besonders auf die Möglichkeiten der Prävention gerade bei der Arbeit mit Jugendlichen wurde im Rahmen der Tagung eingegangen. Auch über die juristischen Rahmenbedingungen wurde informiert. So waren die beiden Referentinnen Julia von Weiler und Golriez Litterscheid denn auch Spezialistinnen gerade in diesen Bereichen.

Julia von Weiler ist Psychologin und arbeitet in Berlin. Ihr Statement: „Verantwortung und Schuld trägt immer die Person, die das Bild oder den Film weitergibt und jede weitere Person, die sich an der Verbreitung beteiligt – nicht die Person, die das Bild erstellt hat!“

Golriez Litterscheid arbeitet als Staatsanwältin in Aachen und ist seit fünf Jahren mit dem Schwerpunkt Jugendschutz und als Sonderdezernentin für Missbrauchsverfahren tätig. Schwerpunkt ihres Referats waren die juristischen Merkmale von Sexting: „Das Versenden von selbst gefertigten erotischen Fotos oder Videos per SMS oder im Internet, ist nicht zwangsläufig strafrechtlich relevant. Entscheidend für eine Strafbarkeit ist neben dem Gegenstand der Abbildung vor allem das Alter der abgebildeten Person, das Alter des Empfängers und die Art der dargestellten Handlung“, so die Referentin.

Infos: Fachausschuss Gewalt gegen Frauen, c./o. Gleichstellungsbüro der Stadt Aachen, Verwaltungsgebäude Katschhof, Johannes-Paul-II.-Straße 1, Telefon Aachen 432 7113, E-Mail gleichstellungsbuero@mail.aachen.de, im Internet unter aachen.de, Suchwort Gleichstellung, und zur Vernetzung von Frauen der verschiedenen Institutionen unter www.frauennetzwerk-aachen.de