Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Rund vierzig Schüler aus zehn Schulen der StädteRegion werden in den nächsten Wochen zu sogenannten Medienscouts ausgebildet. In Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Medien NRW und dem Grimme Institut soll den Schülern der bewusste Umgang mit digitalen Medien näher gebracht werden. Die Medienscouts sollen ihre Mitschüler und deren Eltern aufklären und beraten. Ein erster Workshop fand jetzt im Aachener Pius Gymnasium statt. In kaum einer anderen Domäne klafft der Unterschied zwischen Eltern und ihren Kindern oder Lehrern und ihren Schülern weiter auseinander, als im Umgang mit modernen Medien. Während Kinder schon früh mit Smartphones und Internetangeboten konfrontiert werden, tun sich Eltern und Lehrer vielfach schwer, der technischen Entwicklung zu folgen. Dass den modernen Medien neue soziale Herausforderungen wie Cybermobbing oder Onlinesucht folgen, darin besteht weitestgehend Einvernehmen.

So konnte nicht nur Markus Terodde, Dezernent für Bildung, Jugend und Kultur bei der StädteRegion Aachen, aus eigener Erfahrung vom unterschiedlichen Medienumgang der Generationen berichten. Terodde mahnte auch an, dass „man sich bewusst machen muss, wo Chancen aber auch Risiken der neuen Medien liegen“. Das Projekt „Medienscout NRW“ der Landesanstalt für Medien NRW und des Grimme Instituts, möchte sich genau dieser Aufgabe stellen und Lehrer sowie Kinder für die Potenziale und Gefahren neuer Medien sensibilisieren. Das Interesse der Schulen in der StädteRegion scheint dabei auch im dritten Jahr des Projektes ungebrochen. Sechs Gymnasien, zwei Hauptschulen, sowie jeweils eine Realschule und ein Berufskolleg hatten ihre Teilnahme zugesagt. Insgesamt vierzig Schüler und zwanzig Lehrer werden so in den folgenden Wochen zu Medienscouts ausgebildet. Dabei folgt die Ausbildung dem Schema der „peer education“, wie Trainerin Melanie Kabus erklärt. Unter dem Motto „Junge Nutzer für junge Nutzer“ sollen Schüler in gemeinsamen Gruppenübungen dazu qualifiziert werden, ihren Mitschülern verantwortungsvolles Internetverhalten näherzubringen und bei Problemen wie Cybermobbing adäquat zu reagieren.

Die jeweiligen Lehrer nehmen vor allem eine organisatorische Funktion wahr und sollen den Schülern bei Härtefällen zur Seite stehen. Ansonsten gilt: „Schüler können andere Schüler viel eher für Probleme mit Medien sensibilisieren als Erwachsene“, wie Kabus findet. „Medienscouts kann man sich also durchaus als eine Art Streitschlichter für digitale Probleme vorstellen“. In sechs Workshops werden Schüler und Beratungslehrer zu den Themenbereichen Internetsicherheit, soziale Online-Netzwerke, Smartphones und Computerspiele geschult. „Neben den nötigen Fachkenntnissen sollen den Schülern in Kommunikationstrainings Beratungsmethoden und –konzepte nähergebracht werden“, betont Trainerin Meike Komatowsky. Dass neben den Schülern auch die Erwachsenen noch eine Menge in Sachen Medienumgang lernen können, darin waren sich auch die anwesenden Lehrer einig. „Es gibt so viele unbedachte Fallen – da ist Aufklärung nötig. Als Lehrer muss man da eben am Ball bleiben“, wie eine Lehrkraft zugab. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern während der Workshops und als Medienscout im Einsatz, wird dafür sicherlich sorgen.

 

Weitere Informationen: Infos zu den Schulen aus der Region, die an dem „Medienscout NRW“ Projekt teilnehmen, findet man unter schulamt@staedteregion-aachen.de. Auf der Website www.medienscout-nrw.de werden Informationen zu den Workshops, den Trainern und den Themenfeldern präsentiert. Aus der StädteRegion Aachen nehmen folgende Schulen teil: 6 Gymnasien (Pius Aachen, St. Ursula, Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler, Heilig-Geist-Gymnasium Würselen, Städt. Gymnasium Herzogenrath, Gymnasium Monschau), 2 Hauptschulen (Monschau-Simmerath-Roetgen, Würselen), die Städtische Realschule Monschau und das Berufkolleg Simmerath.