StädteRegion Aachen. Elliott Erwitt, der „Woody Allen der Fotografie“, fängt in seinem Lebenswerk menschliches, auch allzumenschliches ein. Im Kunst- und Kulturzentrum (KuK) der StädteRegion Aachen in Monschau, sind seine Mosaiksteine der Wirklichkeit aus mehr als einem halben Jahrhundert fotografischen Schaffens zu erleben. Die umfassende Retrospektive präsentiert rund 150 Werke eines höchst bemerkenswerten Fotografen. Erwitt verkörpert einen Typus von Fotograf, den es kaum mehr gibt. Einen, der sein Herz nahe am Auge hat und damit etwas sieht, was wir alle oft übersehen: die kleine Komik und subtile Leidenschaft des Alltags, die winzigen Momente, in denen Gesten und Mienen mehr sagen als tausend Worte. Er ist einer der führenden Fotografen seiner Generation. Extrem vielseitig, mit einem breiten Spektrum an Interessen, richtet er seine Kamera auf Menschliches und Allzumenschliches, auf Tierisches, Politisches und Berührendes. Fotografie ist für ihn vor allem eine „Kunst des Beobachtens“, bei der es in erster Linie auf das Besondere des Blickes ankommt, den man auf die Welt wirft. Die Ironie des Lebens strahlen die Bilder des Fotografen aus, der auch liebevoll als „Woody Allen der Fotografie“ bezeichnet wird.
In unserer Welt der schnellen TV-Bilder und der digital geschönten Bildkompositionen in Werbung und Mode geben Erwitts Arbeiten dem Medium Foto noch einmal seine ursprüngliche Kraft zurück. Schnappschüsse, die sich beim Blättern als Mosaiksteine der Wirklichkeit erweisen. Wie kaum ein anderer Fotograf schafft es Erwitt, in seinen Fotos einen Subtext zu vermitteln: Emotion, Wut, ein wenig Glück. Eine Rührung, die man nur erkennt, wenn man genau hinschaut. Ein Davor und ein Danach. Erwitt selbst bezeichnet das als die „Essenz eines Geschehens“, das sogenannte „denkende Sehen“. Erwitts Fotografien sind derzeit im Kunst- und Kulturzentrum der StädteRegion in Monschau (Austraße 9, 52156 Monschau) ausgestellt. Interessierte können die Ausstellung, die in Kooperation mit der Fotoagentur Magnum Photos aus Paris organisiert wurde, dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr, sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr besuchen. Zu sehen ist die Retrospektive noch bis zum 21. Dezember 2014. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos. Informationen zur Erwitt Retrospektive gibt es unter www.kuk-monschau.de