Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Die Früchte landwirtschaftlicher Arbeit sind in die Scheunen eingefahren und in den Ortschaften begegnen uns herrlich bunte Erntedankfestzüge. Aus diesem Anlass richteten die Kreisbauernschaft Aachen e.V. und der Rheinische Landfrauenverband jetzt im Haus der StädteRegion einen kleinen Empfang aus. Die stellvertretende Städteregionsrätin Christiane Karl begrüßte hierzu etwa 40 Bauern und Landfrauen aus der StädteRegion. Bereits zum zwölften Mal fand diese traditionelle Veranstaltung im von den Landfrauen liebevoll geschmückten und aufwändig dekorierten Foyer statt. „Viele Menschen haben keinen direkten Bezug mehr zu ihren Lebensmitteln. Der heutige Tag aber ist eine gute Gelegenheit, genau darüber nachzudenken“, stellte Karl fest. „Ein Großteil der Lebensmittel die wir verzehren, stammt aus landwirtschaftlicher Produktion. Deshalb freue ich mich, dass 2014 ein durchaus gutes Erntejahr war – und das obwohl die Wetterverhältnisse eher suboptimal waren“, sagte Karl und dankte den Anwesenden für die lebenswichtige Arbeit auf den Feldern und Höfen. Wilfried Jansen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Aachen e.V., plädierte dafür, das Erntedankfest im Bewusstsein zu erhalten.

Er ging auch auf die Zeit vor 100 Jahren ein, als im Ersten Weltkrieg die Steckrübe zum Symbol des Hungers wurde. „Die heutige Fülle, Vielfalt und Qualität der Lebensmittel wäre den Menschen damals wie ein Schlaraffenland vorgekommen“, betonte Jansen. Das Erntedankfest sei Gelegenheit, die reiche Schöpfung, aber auch die Grenzen des Wachstums und die gesellschaftliche Verantwortung in den Fokus zu rücken, um der sinnlosen Verschwendung von Lebensmitteln entgegen zu wirken. „Wir sollten mit Wachsamkeit den aktuellen Krisen begegnen und dankbar für unseren heutigen Wohlstand sein“, betonte Jansen. Die hohen Trocknungskosten für Getreide in Folge der heftigen Niederschläge, der russische Importstopp und das Auslaufen der Milchquote für die Milchbauern im Frühjahr 2015 seien die kommenden Herausforderungen: „Geduld, Hoffnung und Fürsorge kennzeichnen die erfolgreichen Landwirte, deren Saat gedeihen kann“, erklärte Jansen. Antonia Crousen, die Kreisvorsitzende Aachen im Rheinischen Landfrauenverband, stellte heraus, wie wichtig der Zusammenhalt innerhalb der Familien und der Rückhalt der Frauen in der Landwirtschaft sind: „Nur gemeinsam sind wir stark und das gilt auch für den Erzeuger- und Verbraucherdialog.“