Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Ein viertel Jahrhundert besteht die Partnerschaft zwischen der StädteRegion Aachen und dem Kreis Jelenia Góra im nächsten Jahr. Längst ist aus der karitativen Partnerschaft eine tiefverwurzelte Freundschaft geworden. Beim diesjährigen Arbeitstreffen gipfelte diese jetzt in einer „Bauden-Konferenz“ („Baude“ = Berghütte) mit Teilnehmern aus fünf Ländern. Über 30 Beteiligte waren in der Regie von Landrat Jacek Wlodyga (PL) und Städteregionsrat Helmut Etschenberg auf 1.362 Meter zusammengekommen, um neue Perspektiven für die weitere europäische Zusammenarbeit zu entwickeln. Was vor 25 Jahren begann, hat inzwischen eine neue Dimension erreicht. „Mit Hilfe des europäischen Programms ‚ Europa für Bürgerinnen und Bürger‘ ist es gelungen, die Partnerschaft zu vertiefen und stärker mit unseren Themen hier in der Dreiländerregion zu verbinden“, erklärte der Leiter der deutschen Delegation, Helmut Etschenberg. Zusammen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung hatte er sich von Aachen aus in den 800 Kilometer entfernten Kreis Jelenia Góra aufgemacht. Mit auf dem Weg haben sich auch die Partner aus den Niederlanden (Grenzregion Charlemagne) und ein Vertreter aus dem Eurodistrict SaarMoselle gemacht.

„Pflege und Fortentwicklung der gelebten Partnerschaft geben dem Gedanken der Völkerverständigung eine praxisnahe Facette. Es ist erstaunlich, wie vergleichbar die Probleme in den verschiedenen Regionen sind. Umso interessanter ist es, von guten Beispielen der europäischen Nachbarn zu profitieren. Sei es beim Tourismus, in der Verwaltungsarbeit oder in der Wirtschaftsförderung“, führte Etschenberg aus. Ohnehin sei eine Fortentwicklung in Europa nur dann möglich, wenn Menschen sich begegnen und bestehende Vorurteile abbauen, ist Etschenberg überzeugt.

In Polen kamen noch Vertreter aus der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa dazu, um über zukunftsfähige Themen, Partnerschaftsstrukturen und europäische Fördermöglichkeiten zu beraten. Auf dem Programm stand neben dem Besuch eines polnisch-italienischen Keramikwerks auch der Nationalpark Riesengebirge. „Partnerschaftliche Beziehungen über Staatsgrenzen hinweg spielen auch im modernen Europa des 21. Jahrhunderts eine wichtige Rolle und leisten einen erheblichen Beitrag für den Erhalt des Friedens auf unserem Kontinent“, sagte der polnische Landrat Jacek Wlodyga mit Blick auf die beängstigenden Entwicklungen im polnischen Nachbarland Ukraine. Zum Abschluss der Konferenz bestand Einigkeit, dass weitere Bemühungen zum Ausbau internationaler Schulen ebenso wichtig sind, wie die persönlichen Kontakte der jungen Europäer untereinander. „Es wird auch wichtig sein, Vertreter der Medien für die Partnerschaftsarbeit zu interessieren“, resümierte Städteregionsrat Etschenberg.

Bei den polnischen Freunden bedankte sich Etschenberg für die außergewöhnliche Gastfreundschaft und die perfekte Organisation  des Treffens. Schon im kommenden Jahr wird die StädteRegion Aachen Gelegenheit haben, sich anlässlich des 25-jährigen Jubiläums ebenfalls als guter Gastgeber zu präsentieren.

Die Delegationsreise fand im Rahmen des EU-Projektes ,,GrenzKommunen bereiten sich mit den Themen Bildung und Regionalmarketing auf Europa 2020 vor!“ (,,GreKo“) statt. Hierzu wurden entsprechende Fördergelder in Brüssel eingeworben.