Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen.  Der Traum vom Fliegen fasziniert die Menschen schon seit Jahrhunderten und für etwa 100 Kinder und Jugendliche ist dieser Traum jetzt auf Merzbrück in Erfüllung gegangen Der Verein zur Förderung von Integrativen Jugendcamps e.V. hatte Men-schen mit oder ohne Handicap und Migrationshintergrund eingela-den, um miteinander ein sportlich-kreatives Wochenende auf dem Luftlandeplatz zu verbringen. Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 25 Jahren erleben in der Gruppe die ungezwungene Gemeinschaft mit Gleichaltrigen und spüren so schon nach kurzer Zeit, wie Handicaps, Nationalität und soziale Herkunft an Bedeutung verlieren. Für opti-male Rahmenbedingungen sorgen etliche Sponsoren und noch mehr ehrenamtliche Helfer.

96 Kinder und Jugendliche haben jetzt auf Merzbrück ein erlebnisreiches Wochenende im Zeichen der Fliegerei und der Inklusion verbracht. Einige durften mit Hilfe des Luftsportvereins Aachen unmit-telbar durch die Lüfte schweben, während sich andere daran erfreu-ten, einmal die Steuerung einer Awacs-Maschine in Händen halten zu dürfen. Eine Delegation der Nato-Airbase war eigens nach Würselen gekommen, um die Kinder nach Geilenkirchen zu begleiten. Major Johannes Glowka, der selber mit 12 Jahren zum ersten Mal das Cockpit eines Flugzeugs betreten hatte, drückte es in der Fliegersprache sehr treffend aus: „Egal wo man herkommt, das Limit ist eigentlich nur der Himmel“. Er appellierte damit an alle Anwesenden, niemals ihre Ziele aus den Augen zu verlieren.

Doch nicht nur die Fliegerei sondern vor allem Spiel, Spaß und Sport standen auf dem täglichen Erlebnisplan. „Dieses Jugendcamp zeigt uns viele gute Beispiele, die wir in die tägliche Arbeit von Kitas und Schulen übertragen müssen, wenn wir erfolgreich Inklusion verankern wollen“, lobte Bildungsdezernent Markus Terodde die Arbeit der Ver-antwortlichen. „Es zeigt sich einmal mehr, dass die künstlerische und sportliche Ausdrucksweise Menschen oft noch stärker verbindet als Herkunft und Sprache“ zeigte sich Terodde vom Erfolg der Veranstal-tung überzeugt.

Den Kerngedanken der Integration, nämlich ohne Rücksicht auf ge-sellschaftliche Standards möglichst allen Menschen eine gleichbe-rechtigte Teilnahme am Leben zu ermöglichen, brachte ein Teilneh-mer mit der kurzen Forme „Leute sind Leute“ auf den Punkt. Einige Anwesende waren schon „Wiederholungstäter“. „Hier ist es toll. Die Betreuer sind sehr nett, das Essen schmeckt super und wir haben viel Spaß“, fasste Jörg seine Eindrücke zusammen. Mit seinen Ausführun-gen in gutem Deutsch hat auch Alphamola die Anwesenden beeindruckt. „Ich habe hier viele nette Menschen kennengelernt“, sagte der junge Mann der vor einem Jahr und drei Monaten aus Mali nach Deutschland kam, um hier eine friedliche Zukunft zu erleben.

Angesichts dieser positiven Rückmeldungen wird es den Freunden und Fördern leicht fallen, sich im kommenden Jahr erneut für das Jugendcamp zu engagieren. Das Organisationsteam rund um Uschi und Lara Brammertz hat jedenfalls 2015 schon fest vor Augen, Doch bevor die Vorbereitungen hierfür starten, werden sich die beiden erst noch einmal beim Segelcamp in Woffelsbach für die Inklusion stark machen.