Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. „Gibt es im Krönungssaal auch Geheimgänge?“ „Ist das die echte Kaiserkrone?“ „Was haben die Leute damals gemacht, wenn Sturm war?“ und „Gab es bei Kaiser Karl schon Toiletten“? Fragen über Fragen, die die Museumspädagogin Uta Hellendoorn-Werths den sechs- bis zehnjährigen Kindern geduldig beantwortete. 20 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Herzogenrath-Pannesheide haben jetzt im Rahmen der Bildungszugabe der StädteRegion Aachen die Karlsausstellung im Aachener Krönungssaal besucht. Insgesamt 5.400 Kinder und Jugendliche werden bis 19. September genauso wie die Pannesheider noch dieses kostenlose Angebot im Rahmen der städteregionalen Bildungszugabe in Anspruch nehmen. Die museumspädagogischen Angebote zum Karlsjahr können auch weiterhin jederzeit von Schulen und Kindergärten gebucht werden.

Die Bildungsdezernentin der Stadt Aachen, Susanne Schwier und der Bildungsdezernent der StädteRegion Aachen, Markus Terodde hatten es sich nicht nehmen lassen, die Kinder mit ihrer Lehrerin Antje Fenger im Weißen Saal des Rathauses zu begrüßen. Dabei merkte man den Kleinen sofort schon ihre Wissbegierde an, denn die erste Frage lautete spontan „Was ist denn hinter dieser Tür.“ Es folgte eine kurze Führung durch die Dezernentin höchstpersönlich im historischen Rathaus ehe es dann für die Kinder eine Etage höher zur Karlsausstellung ging.

Im Krönungssaal angekommen führte Hellendoorn-Werths dann auf kindgerechte Art und Weise durch die beeindruckenden Exponate. Ein lebensecht nachgebildeter Panzerreiter aus der Zeit Karls des Großen hatte es den Kindern besonders angetan. So konnten sie sich ein ganz direktes Bild davon machen, wie die Menschen vor 1200 Jahren in Aachen gelebt haben. Weiter ging es zum nächsten Exponat: „Was besteht denn aus ganz vielen kleinen Steinchen?“ Dass auf diese Frage die – sicher nicht falsche – Antwort „Eine Diskokugel“ aus dem Kindermund kam, brachte die erfahrene Museumspädagogin nicht aus dem Konzept. Und so leitete sie gekonnt auf die prächtigen Mosaike weiter. Wenn auch eher unspektakulär neben all den wertvollen Schwertern, Kronen und Schmuckstücken, so gab das Modell eines typischen karolingischen Dorfes den Kindern einen guten Einblick in das alltägliche Leben zur Zeit Karls des Großen. Besonderen Eindruck hinterließen übrigens die Nachbildung der Kaiserkrone und der echte Schädel eines Menschen aus karolingischer Zeit.
Nach den vielen neuen und sicher teils auch überwältigenden Eindrücken gingen die Kinder dann direkt ins Centre Charlemagne. Dort wartete die Museumspädagogin Pia Güntner auf sie. Die Kinder hatten hier Zeit, um karolingische Geldmünzen zu basteln, aber auch ein Geldsäckchen, die so genannte „Geldkatze“. „Die Menschen haben früher über ihr Geldsäckchen gefühlt, um zu wissen, ob noch genug Geld darin war. Daher kommt auch der Ausspruch `Rubbel die Katz´, den man noch heute kennt“, so Güntner.

Die Kinder fanden das zweistündige Angebot schlicht und einfach toll. Und auch Markus Terodde ist überzeugt von dem Gesamtpaket: „So erhalten tausende Kinder einen intensiven Einblick in die wohl bedeutendste Ausstellung der letzten Jahre. Ich kann nur jede Schule und jede Kindertagesstätte einladen, das kostenlose Angebot anzunehmen. Die Ausstellung ist einzigartig und die Führungen und Bastelangebote sind absolut kindgerecht. Das sollte niemand verpassen.“
 Nach insgesamt zwei Stunden intensiver Auseinandersetzung mit Karl dem Großen und seiner Zeit waren die Kinder sichtlich begeistert. „Heute habe ich viel gelernt“ und „Das hat echt Spaß gemacht“ waren zwei häufige Äußerungen, die klarmachten, das in diesem Fall beides gut zusammenpasste. Auch wenn eine Frage der Kinder nicht endgültig geklärt werden konnte: Gibt es jetzt Geheimgänge im Krönungssaal oder nicht?!


Hinweise:
Mit der Bildungszugabe ermöglicht die StädteRegion Aachen die kostenlose Nutzung ausgewählter außerschulischer Lernorte aus den Bereichen Kunst und Kultur, Sport sowie Nachhaltigkeit und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Das Spektrum der Anbieter ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr um zwölf weitere auf nunmehr 61 ausgebaut worden. 50.000 Kinder aus der StädteRegion kamen im vergangenen Jahr in den Genuss der Bildungszugabe. Die Mittel aus der Bildungszugabe werden gezielt eingesetzt, um in Ergänzung bestehender Aktivitäten weitere Angebote in den genannten Themenbereichen zu ermöglichen.

Den aktuellen Angebotskatalog der Bildungszugabe, das Antragsformular sowie einen Link zur Online-Anmeldung gibt es unter  www.staedteregion-aachen.de/bildungszugabe.

Kontakt:
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