Alles rund um Aachen

Kreative Ideen für mehr Miteinander werden gefördert.

StädteRegion Aachen. Wer kennt sie nicht: Die Witze über Polen, Türken, Homosexuelle oder blonde Frauen? Diskriminierung und Vorurteile sind weiter verbreitet als man denkt. Darauf macht das Kommunale Integrationszentrum StädteRegion Aachen zum  „Internationalen Tag gegen Rassismus“ der UNESCO aufmerksam.

„Über 30 Prozent der Deutschen sind der Meinung, Ausländer kommen nur nach Deutschland um unsere Sozialsysteme auszunutzen“, zitiert Silke Peters eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2012. Die Politikwissenschaftlerin betreut im Kommunalen Integrationszentrum das Programm „Miteinander in der StädteRegion Aachen – gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“.

Seit dem Jahr 2001 befasst sich die StädteRegion im Rahmen von „Miteinander“ mit Tendenzen der Ausgrenzung und des Rechtsextremismus. Der frühere Kreis Aachen war damals einer der ersten, der sich dieses Themas angenommen hat. Und das nicht ohne Grund. „Die rechtsextreme Szene in der Region Aachen gehört zu den aktivsten in NRW“, so Peters. „Das Verbot der Kameradschaft Aachener Land und die Einrichtung der Sonderkommission REMOK im Jahr 2012 waren wichtige Schritte, trotzdem gibt es noch viel zu tun.“

„Miteinander“ arbeitet vor allem präventiv mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Es werden Projekttage, Workshops und Seminare angeboten. Außerdem vergibt das Programm alle zwei Jahre einen Förderpreis an Initiativen und Einrichtungen, die sich einsetzen.  

Das gute „Miteinander“ ist nicht erst dann gefährdet, wenn Migrantinnen und Migranten Opfer rechtsextremer Gewalt werden, betont Peters. „Entsprechende Einstellung sind auch in der so genannten Mitte der Gesellschaft weit verbreitet. Mehr als 37 Prozent der Deutschen halten Deutschland für in gefährlichem Maße überfremdet. Schnell entsteht so ein Klima der Ablehnung und Ausgrenzung.“ Gerade hier will „Miteinander“ entgegenwirken und dazu beitragen, die Verschiedenheit der Menschen, die in der StädteRegion Aachen leben, zu schätzen. Für neue, nachhaltige und kreative Aktivitäten, die das Miteinander der Menschen unterschiedlicher Herkunft in der StädteRegion Aachen fördern, können Zuschüsse beantragt werden.

Die Förderrichtlinien sowie Vordrucke für Einzelanträge und Verwendungsnachweise können im Internet heruntergeladen oder bei Silke Peters angefordert werden, die auch zur Beantwortung von Fragen gerne zur Verfügung steht (Tel.: 0241/5198-3724, E-Mail: silke.peters @ staedteregion-aachen.de).