Alles rund um Aachen
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) soll ein wichtiger Bestandteil der
Energiewende sein und auch in Aachen ausgeweitet werden. Die Stadt
Aachen ist vor einigen Monaten in den Kreis von 21 „Modellkommunen“ in
Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden, die KWK ausbauen wollen. Das
Ziel: Aachen soll auf dem Stadtgebiet alle Weichen für den Ausbau der
Energieeffizienz-Technologie KWK stellen.

In den kommenden Monaten will die Stadt mit finanzieller Unterstützung
des Landes NRW potenzielle Anlagenbetreiber in Unternehmen und
Einrichtungen von der KWK-Technik überzeugen. „Die Stadt Aachen möchte
viele Akteure ins Boot holen“, sagte Aachens Umweltdezernentin Gisela
Nacken.

Ein gutes Beispiel für die KWK-Technik in Aachen liefert neben anderen
zurzeit Firma Zentis. Das Lebensmittelunternehmen ist vor rund zwei
Jahren in die Kraft-Wärme-Kopplung eingestiegen. Im seinem Werk an der
Jülicher Straße sind zwei Blockheizkraftwerke in Betrieb: ein
kleineres und ein mittelgroßes. Eine weitere, deutliche größere Anlage
ist in Planung. Die BHKW haben einen Wirkungsgrad von rund 90 Prozent
mit Blick auf die Primärenergie Gas, die in die Anlagen eingespeist
wird. Für ein energieintensiven Unternehmen wie Zentis mit einem hohen
Verbrauch von Strom und Wärme rechnet sich der Betrieb von
Blockheizkraftwerken. So will Zentis Wärme in Zukunft viel stärker als
heute zum Kühlen der Grundlagenprodukte nutzen, die von anderen
Produzenten, darunter viele Molkereien, weiterverarbeitet werden.

Inzwischen haben 15 Betriebe in Aachen überprüfen lassen, ob sie bei
sich die Kraft-Wärme-Kopplung sinnvoll nutzen können. Die Gutachter
werten die Messergebnisse zurzeit aus. Nach Schätzung der städtischen
Umweltverwaltung kommen BHKW für einige 100 Unternehmen und
Einrichtungen in Stadt und Region in Frage.

Bei der Kraft-Wärme-Kopplung, zum Beispiel in einem Blockheizkraftwerk,
wird gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Durch diesen höheren
Nutzungsgrad ergeben sich Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent. Die
Technik lohnt sich daher in wärme- bzw. kälteintensiven Betrieben wie
Hotels, Bäcker, Metallbetriebe und in Industrieunternehmen mit hohem
Wärmebedarf, beispielsweise in der Lebensmittelbranche, aber auch in
Einkaufszentren, Bürogebäuden, Seniorenheimen und großen Wohnanlagen.

Interessierte Betriebe werden im Rahmen des städtischen Projektes über
die KWK-Anwendungsmöglichkeiten informiert. Sie erhalten
Informationsmaterial, Checklisten und sogar eine Erstberatung, um den
Einsatz eines Blockheizkraftwerks für ihr Unternehmen zu prüfen. In Form
von „Steckbriefen“ hat die Stadt auch ein paar Beispiele von Anlagen
zusammengetragen. Sofern nötig, hilft die Stadt auch bei der Suche nach
finanzieller Förderung, nach Planungsbüro und kompetenten
Handwerksbetrieben.

Die Erstberatung von Interessierten umfasst einen Besichtigungstermin
vor Ort zur Beurteilung der Installations- und Aufstellmöglichkeiten
einer KWK-Anlage, eine Analyse des Strom- und Wärmebedarfs im
Jahresverlauf, die Dimensionierung einer geeigneten KWK-Anlage, die
Darstellung der Wirtschaftlichkeit der KWK-Anlage und eine
Zusammenstellung der Ergebnisse in einem kurzen Konzept.

Interessierte Firmen und Einrichtungen können sich bei der Stadt mit
Diplomingenier Michael Rischka in Verbindung setzen: Telefon 0241/432
3678 oder per E-Mail: michael.rischka@mail.aachen.de.

Internet:
www.aachen.de/klimaschutz
unter dem Stichwort NRW-KWK-Modellkommune.







Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
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52058 Aachen