Alles rund um Aachen
StädteRegion Aachen.„Vielfalt in Schule – Chancen und Herausforderungen interkultureller Schulentwicklung.“ Das Thema der Fachtagung, zu der das Kommunale Integrationszentrum der StädteRegion und der städteregionale Arbeitskreis der Integrationsräte eingeladen hatten, lockte rund 140 Fachleute aus den Bereichen Bildung, Politik und Verwaltung ins Haus der StädteRegion. Auch NRW-Schulministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann war zu Gast, um sich in Workshops, Fachvorträgen und Diskussionen einen Eindruck über die unterschiedlichen Aspekte der interkulturellen Schulentwicklung in der Region zu verschaffen.

Städteregionsrat Helmut Etschenberg machte gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich, dass die interkulturelle Öffnung von Schulen eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe ist, die letztlich alle betrifft und von der alle profitieren, denn: „Es geht um Fragen der Menschenrechte. Es geht um Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und damit um individuelle Zukunftsperspektiven und Lebenschancen für jede einzelne Schülerin und für jeden einzelnen Schüler.“ Entscheidend sei, wie die Potenziale der Menschen, die hier leben, bestmöglich gefördert werden können und was getan werden müsse, damit gut ausgebildete Menschen nach Deutschland kommen und hier bleiben. Etschenberg: „Letztlich bedingt das einen tiefgreifenden Perspektivwechsel in der Politik weg von einer Kultur der Abwehr hin zu einer Anerkennungs- und Willkommenskultur.“

Jedes dritte Kind unter fünf Jahren kommt aus einer Familie mit Zuwanderungsgeschichte. Vielfalt in Schule bietet Chancen, stellt eine Bildungseinrichtung aber ebenso vor große Herausforderungen. Regine Hartung vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg stellte Konzepte zur Lehrerfortbildung und Schulentwicklung in der Hansestadt vor und zeigte Möglichkeiten für eine interkulturelle Öffnung von Schulen auf. Anschließend präsentierte Thomas Jaitner vom Landesintegrationsrat NRW grundsätzliche Überlegungen zu einer interkulturellen Schule als Regelschule. Als gelungenes Praxisbeispiel zeigte Manfred Paul, ehemaliger Schulleiter an der GHS Aretzstraße, wie eine interkulturelle Öffnung im Schulalltag mit Leben gefüllt werden kann.

Alle Referenten waren sich einig, dass sich eine interkulturelle Öffnung auf das ganze System „Schule“ beziehen muss. Es gilt, Lehrer, Schüler und Eltern auf diesem Weg mitzunehmen. Auf welche Weise dies geschehen könnte, diskutierten die Teilnehmer angeregt in den anschließenden Workshops. Im Mittelpunkt standen Fragen zur Wertschätzung von Mehrsprachigkeit, zur Beschulung von Schülerinnen und Schülern, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, zur Rolle von Lehrern und Eltern mit Zuwanderungsgeschichte und zu Haltungsfragen.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion mit Schulministerin Sylvia Löhrmann. Im Kern ging es vor allem um die Frage, welche Unterstützung Schulen vom Land erwarten können, um allen Schülern unabhängig von ihrer Herkunft gerecht zu werden.

Die Unterstützung der Schulen beim Prozess der interkulturellen Öffnung ist einer der Arbeitsschwerpunkte des Kommunalen Integrationszentrum StädteRegion Aachen, das zum 1. Juli 2013 aus der früheren RAA (Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien) entstanden ist.


Foto (StädteRegion Aachen)
Interessanter Diskussionsabend im Haus der StädteRegion zur Zukunft der Schullandschaft (v.l.): Andrea Genten (Kommunales Integrationszentrum), Ministerin Sylvia Löhrmann und Demet Jawher (Vorsitzende des Arbeitskreises der Kommunalen Migrantenvertretungen in der StädteRegion Aachen.

Veröffentlicht im Auftrag der
StädteRegion Aachen
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