Alles rund um Aachen
Hildegard Havenith ist schon nach einem Monat in der städtischen
Tageseinrichtung für Kinder An der Rahemühle voll integriert, bei
Kindern und Mitarbeiterinnen beliebt. Sie ist dort seit rund einem Monat
als Küchenkraft 19 Stunden in der Woche beschäftigt – und begeistert:
„Ich arbeite gerne mit den Kindern und den Erzieherinnen zusammen.“
Das Lieblingsessen der 107 Kinder aus den fünf KiTa-Gruppen in der
Einrichtung kennt sie auch schon: „Nudeln, was sonst?“

Oberbürgermeister Marcel Philipp wollte sich über die Arbeit der
Küchenkräfte vor Ort informieren und hat deshalb heute (Donnerstag,
12. Dezember) der KiTa An der Rahemühle erneut einen Besuch abgestattet:
„Hier habe ich im April die Einstellung der Küchenkräfte bekannt
gegeben. Und deshalb wollte ich mich auch hier davon überzeugen, wie gut
es läuft.“ Und das tut es: „Die Küchenkräfte sind gut angekommen und
die geplante Entlastung ist auch tatsächlich so eingetreten.“ Dies
zeigten die positiven Rückmeldungen aus den KiTas und das wurde von
Kathi Carduck-Jonetzko, Leiterin der KiTa An der Rahemühle auch
bestätigt: „Es nimmt in der Mittagszeit den Druck raus.“ Der Mittag
sei nach der Umstellung auf die Übermittagsbetreuung immer die
stressigste Zeit des Tages gewesen für die Erzieherinnen: Tische decken,
angeliefertes Essen auf die Räume verteilen, die Kleinsten füttern,
schmutziges Geschirr ab- und in die Spülmaschine einräumen, gleichzeitig
die Kinder für den Mittagsschlaf fertig machen, die vorgeschriebenen
Pausenzeiten für das Personal einhalten. Hier entlasten die Küchenkräfte
jetzt nachhaltig.

Hildegard Havenith ist nur eine von mittlerweile 48 Küchenkräften, die
die Stadt bereits eingestellt für 48 KiTas eingestellt hat. Für die neun
noch nicht versorgten soll die Auswahl beziehungsweise der Vertrag noch
diesen Monat kommen, so dass ab Januar alle 57 städtischen KiTas je eine
Küchenkraft haben – je nach Größe der KiTa mit unterschiedlichen
Stundenkontingenten zwischen 12 und 19 Stunden wöchentlich.

Der Job ist dabei durchaus anspruchsvoll und damit war es auch das
Auswahlverfahren: Polizeiliches Führungszeugnis, Gesundheitszeugnis,
Einweisung in Hygiene- und Sicherheitsvorschriften und vieles mehr wurde
vor Antritt der Stelle verlangt. Deshalb hat das Verfahren auch etwas
länger gedauert als zunächst erhofft und die Stellen waren nicht
schon zum Beginn des neuen KiTa-Jahres im August besetzt. Dr. Lothar
Barth, Personaldezernent der Stadt, war aber sehr zufrieden mit den
Bewerberinnen für die Posten: „Wir waren sehr überrascht über Anzahl und
Qualität.“ Auch mit der Zusammenarbeit mit dem Personalrat zeigte er
sich zufrieden: „Wir haben beim Auswahlverfahren gute Lösungen mit dem
Personalrat gefunden.“

Das konnte Kerstin Löhrer, die für den Personalrat den Prozess
begleitet hat und als KiTa-Leiterin in der Weisswasserstraße Einblick in
die tagtägliche KiTa-Arbeit hat, bestätigen: „Es war eine Mammutaufgabe:
74 Auswahlgespräche in drei Tagen und es gab einige Steine im Weg. Aber
wir sind zufrieden, dass wir nun als Erzieherinnen und Erzieher nicht
mehr auch Küchenkräfte sind, sondern die Zeit für die Kinder haben.“

„Und natürlich kosten die Küchenkräfte Geld. Aber wenn damit der
gewünschte Effekt eintritt, die Entlastung des Personals, ist es gut
angelegtes Geld“, begründete Marcel Philipp diese Mehrausgaben von
rund 700.000 Euro jährlich, die auch schon in die Haushaltsplanungen der
kommenden Jahre eingestellt worden seien. Dies sei ein erster Baustein
gewesen, hier sei der Druck auf die Erzieherinnen und Erzieher groß
gewesen: „Deshalb haben wir das als erstes angepackt.“ Er hofft auch,
das die Novellierung des KiBiZ (Kinderbildungsgesetz) auch mehr Geld für
die Städte bringt: „Es ist ja kein Aachen-Thema, sondern überall
akut.“

Auch einen kurzen Blick auf den Ausbau der Kapazitäten für die
Betreuung der Unterdreijährigen (U3) wurde von Marcel Philipp gegeben:
Im Laufe des kommenden KiTa-Jahres 2014/2015 soll die Betreuungsqoute
auf 41,87 Prozent steigen, das wären 221 Plätze zusätzlich. Geplant
waren zunächst nur 100. Damit würde die Zahl auf 2.490 Plätze steigen:
„Alle Träger und in allen Betreuungsformen wurde noch einmal an einem
Strang gezogen“, bewertet Philipp den großen Zuwachs an Plätzen.

Zur Besetzung neuer Stellen für Erzieherinnen und Erzieher nannte
Lothar Barth einige Fakten: So habe man im laufenden Jahr bereits 15
neue Erzieherinnen eingestellt. Ab dem kommenden KiTa-Jahr wird die Zahl
der angehenden Erzieherinnen und Erziehern im Anerkennungsjahr auf 35
aufgestockt, auch in der Hoffnung, viele dieser Kräfte übernehmen zu
können. Zusätzlich sind 43 befristete Zeitverträge entfristet worden.
Und: „Noch haben wir genügend Bewerberinnen und Bewerber und in Aachen
und Umgebung genug Potential, dass wir nutzen können.“ Wichtig dabei
für ihn: „Wir wollen die gute Qualität des Personals in unseren KiTas
halten. Wenn wir gutes Personal behalten wollen, müssen wir gute
Perspektiven bieten.“

Am Ende des Gesprächs wird Hildegard Havenith dann doch etwas unruhig,
weil die ersten Geschirrwagen bereits wieder klappernd in die Küche
rollten: „Da ist dann immer am meisten Stress. Die Essensreste müssen
entsorgt werden, die zwei Spülmaschinen eingeräumt und einige Teile auch
mit der Hand gespült werden.“ Jetzt ihr Job – und der Dank der
Erzieherinnen und der Kinder ist ihr sicher.






Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
Haus Löwenstein
Markt 39
52058 Aachen