Die Stadt Aachen hat ein großes Nest in einer Buche im Münsterwald am
16. Oktober von Fachleuten untersuchen lassen. Nach Auswertung
sämtlicher Spuren und Hinweise liegt das fertige Gutachten nun vor.
Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem unfertigen
Nest hoch oben im Baum vermutlich um den Horst eines Habichts handelt.
Im Münsterwald sollen nach der mittlerweile erfolgten Änderung des
Flächennutzungsplans der Stadt Aachen zur Ausweisung neuer
Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen in absehbarer Zeit sieben
Windräder aufgestellt werden.
Die Untersuchung des Nests, das von Fachleuten auch Horst genannt wird,
geht zurück auf einen Hinweis von Vertretern der Bürgerinitiative
„Rettet den Münsterwald“. Bei einem Ortstermin im September dieses
Jahres hatten sie die Fachleute der Stadt Aachen auf den Horst
aufmerksam gemacht. Die Stadt gab daraufhin ein Gutachten in Auftrag.
So will sie sicherstellen, dass es sich nicht um das Nest eines streng
geschützten Rotmilans oder eines Schwarzstorchs handelt.
Die Vertreter der Bürgerinitiative waren im Oktober dabei, als ein
Baumkletterer die hoch gewachsene Buche bestieg, um zu dem rund 20 Meter
hohen Horst zu gelangen. Er fotografierte das Nest und entnahm ihm
Feinmaterial wie Blätter, Knospenschuppen und Fruchtkörper der Buche
sowie Nadeln und kleine Äste von Fichten. Federn oder Eierschalen konnte
er aber nicht finden. Diese hätten eindeutiger auf die Greifvogelart
(zum Beispiel Habicht, Bussard) hinweisen können.
Das große Nest befinde sich im „Rohbau“, erläuterte der Gutachter
Diplom-Biologe Burkhard Kern. Das könne damit zu tun haben, dass der
Vogel während des gestört worden ist. Überdies sei bekannt, dass
Greifvögel immer wieder mehrere Nester gleichzeitig bauen würden: um
bei Bedarf ausweichen zu können oder um die unfertigen später zu nutzen.
Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
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