Im Aachener Apollo-Kino fand jetzt in Zusammenarbeit mit dem polnischen Institut in Düsseldorf und Unterstützung des städtischen Kulturbetriebs die Filmreihe „Polnischer Film on Tour“ statt. Zum Auftakt war der polnische Senator Jozef Pinior zum Publikumsgespräch ins Apollo-Kino gekommen. Jozef Pinior ist eine Hauptfigur in „80 Millionen“ (Polen 2011), der in Aachen Premiere hatte. Der Film des Regisseurs Waldemar Krzystek spielt 1981 in Breslau kurz vor Ausrufung des Kriegszustandes. Jozef Pinior war damals Kassierer der Gewerkschaft Solidarnosc. Er organisierte bravourös die Auszahlung von 80 Millionen Zloty vom Gewerkschaftskonto, noch bevor dieses eingefroren werden konnte. Im ausverkauften Kinosaal berichtete er über diesen Coup, der damals Mut und Zivilcourage verlangte, denn der polnische Geheimdienst war ihm und anderen auf den Fersen.
Zugleich betonte Pinior in Aachen, dass diese Ereignisse den Weg für die Einigung Europas öffneten. Nie hätte sich er sich damals vorstellen können, dass er eines Tages Mitglied des Europäischen Parlaments und danach Senator der Republik Polen werden würde. Angesichts der europäischen Krise freue es ihn, dass gerade die Jugend Polens sich stark mit der jüngsten Geschichte Polens und Europas beschäftige. Zugleich betonte er mit Blick auf Aachen, dass ihn mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz eine enge Freundschaft verbinde und die Verleihung des Karlspreises an Bronislaw Geremek, an Papst Johannes Paul II. und Premierminister Donald Tusk eine große Anerkennung der Leistungen Polens für eine gemeinsames Europa darstelle.
Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
Haus Löwenstein
Markt 39
52058 Aachen