Polizeibericht
Aachen (ots) - Nachdem ein Polizeibeamter am vergangenen
Donnerstagabend im Elsassviertel von einer größeren Personengruppe
verfolgt und massiv bedroht worden ist, hat die Behörde
Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, Widerstand, Beleidigung und
Bedrohung gegen namentlich bekannte und noch zu ermittelnde
Beschuldigte eingeleitet.

Eine Funkstreifenwagenbesatzung befand sich in der Elsassstraße
auf Streifenfahrt, als einer der Beamten eine Person wiedererkannte,
die per Haftbefehl gesucht wurde. Als der 20- jährige Gesuchte den
uniformierten Polizisten erkannte, ergriff er sofort die Flucht in
Richtung Elsassplatz. Der Beamte nahm zu Fuß die Verfolgung auf,
während der Fahrer des Streifenwagens versuchte, dem Gesuchten mit
dem Fahrzeug den Weg abzuschneiden. Aufgrund der baulichen
Gegebenheiten gelang dies dem Fahrer nicht und er verlor den Kollegen
aus den Augen. Bei der Verfolgung passierte der Polizist eine etwa 10
bis 15 Mann starke Gruppe junger Männer, die sich auf dem Elsassplatz
befanden. Diese nahmen ihrerseits sofort die Verfolgung des Beamten
auf. Die meist jungen Leute liefen hinter ihm her, beschimpften und
drohten, ihn umzubringen. Der per Haftbefehl Gesuchte konnte indes
flüchten, während sich der Beamte vor der Gruppe aggressiver Männer
in Sicherheit brachte. Sofort wurden Verstärkungskräfte hinzu
gezogen, die sich in der Elsassstraße einer stetig anwachsenden
Gruppe von circa 50 bis 60 Personen gegenüber sahen, von denen sich
einige aggressiv den Beamten gegenüber zeigten. Für die Beamten war
nicht eindeutig erkennbar, ob und wie viele Unbeteiligte sich
zwischenzeitlich unter diese Personengruppe gemischt hatten. Um
auszuschließen, dass Unschuldige und Unbeteiligte zwischen die
Fronten geraten, entschied sich die Polizei in diesem Moment,
zunächst von weiter gehenden Maßnahmen Abstand zu nehmen. Das
Aufkommen unbeteiligter Passanten um diese Uhrzeit in der belebten
Elsassstraße ließ keine andere Entscheidung zu.

Die Polizei hat gegen die ihr bekannten und noch zu ermittelnden
Personen ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs, Bedrohung,
Widerstand und Beleidigung eingeleitet. Teilweise sind die Personen
bereits polizeilich in Erscheinung getreten.

Der Bereich des Ostviertels ist seit Jahren ein
Kriminalitätsschwerpunkt. Die Polizei trägt dem Rechnung, indem sie
verstärkt Einsätze in diesem Bereich fährt.  So wird der Bereich
regelmäßigen Kontrollen durch die Polizei Aachen unterzogen. Im Jahr
2012 beobachteten die Beamten die Entwicklung, dass sich
ortsansässige Jugendliche und Heranwachsende gegen einschreitende
Polizisten formierten, um die Durchführung ihrer Maßnahmen zu
erschweren. Die Polizei Aachen reagierte daraufhin sofort, indem sie
die Kontrolleinsätze intensivierte, so dass sich diese Entwicklung
beruhigte.

Der Vorfall am Donnerstag hat eine noch nicht dagewesene Dimension
erreicht. Die Aachener Polizei duldet ein solches Verhalten
keinesfalls. Sie geht besonnen und konsequent gegen eine derartige
Entwicklung vor. Sie betont noch einmal, dass es keine rechtsfreien
Räume gibt und dass die Behörde alles daran setzt, diese auch nicht
entstehen zu lassen.

Die Kontrollen im Ostviertel werden intensiviert und die
polizeiliche Präsenz wird verstärkt.



OTS:              Polizei Aachen