Alles rund um Aachen
StädteRegion Aachen. „Ich bin schlicht und einfach begeistert, mit welchem Elan die Jugendlichen hier aus der Tür gegangen sind, um das Ganze jetzt auch an ihren Schulen umzusetzen“, so bringt der Jugendpfleger der StädteRegion Aachen, Ralf Pauli, sein Fazit nach der „Medienscout-Fortbildung“ auf dem Punkt. Themen waren unter anderem Cybermobbing, Datenschutzfragen bei facebook und Hintergründe zu Apps. In der viertägigen Fortbildung sind jetzt 14 Schülerinnen und Schüler und neun Lehrkräfte zu „Medienscouts“ ausgebildet worden. Das Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen hatte die Schulung gezielt für alle weiterführenden Schulen aus Baesweiler initiiert.

„An uns sind von Schulen immer wieder Fragen zum verantwortlichen Umgang mit den neuen Medien herangetragen worden“, sagt Pauli. Bei der Recherche wurde schnell klar, dass das Projekt „Medienscouts NRW“ der Landesanstalt für Medien NRW ein passgenaues Angebot für Schüler und Lehrer ist. Bei dem intensiven Seminar wurden dabei in vier Workshops die Themen Internet und Sicherheit, Cybermobbing und Soziale Netzwerke, Computerspiele sowie Handys und Apps behandelt. Unterstützung kam von der „AfB social & green IT“ aus Düren, die für die Bereitstellung und Einrichtung der Laptops im Schulungsraum verantwortlich zeichnete. „Ganz wichtig war dabei der Aufbau von Beratungskompetenz, da die ausgebildeten Medienscouts ja letztlich als Multiplikatoren eine Beratung und auch Weiterbildung der Schülerinnen und Schüler ihrer Schule leisten sollen“, so die Referentin Asmaa El Makhoukhi. „Zu den verschiedenen sozialen Medien wie beispielsweise facebook wissen die Schülerinnen und Schüler schon viel, teils mehr als ihre Lehrer. Was aber genau mit ihren Daten passiert, ist kaum einem klar.“

Als frischgebackene „Medienscouts“ sind die Acht – und Neuntklässler des Gymnasiums, der Realschule und Hauptschule Baesweiler sowie der Elisabethschule Alsdorf (die viele Baesweiler Schüler hat) jetzt besonders sensibilisiert für den Umgang mit den Neuen Medien. Sie sollen ihr Wissen unmittelbar an Schülerinnen und Schüler weitergeben. „Gerade diese direkte Beratung von Schülern für Schüler ist das, was wirkt“, ist Pauli sicher. „Denn ein verantwortungsvoller Umgang mit Facebook oder die richtige Reaktion auf Cybermobbing sind auch für technisch versierte Schülerinnen und Schüler bei weitem keine Selbstverständlichkeiten. Hier gibt es bei Jugendlichen an allen Schulformen großen Beratungsbedarf“, ist der Jugendpfleger überzeugt. Ziel des Projektes ist die dauerhafte Aufnahme in den Schulalltag. Auch deshalb sieht die Lehrerin des Gymnasiums Baesweiler, Kathrin Goertz, noch viel Arbeit auf ihre Schule zukommen. „Bei aktuell über 1.000 Schülern reichen vier Schüler als Medienscouts nicht wirklich zur Beratung aus. Zudem müssen wir auch schauen, ob es feste Räume und die notwendige technische Ausstattung zur Beratung geben kann. Alles in allem liegt also noch viel Arbeit vor uns.“

Arbeit, die sich aber auf jeden Fall lohnt. Davon sind zumindest alle Beteiligten fest überzeugt. In einem halben Jahr wollen sie sich wieder an einen Tisch setzen und ein erstes Fazit ziehen. Beleuchtet werden soll dann, was sich in der Zeit konkret an den Schulen entwickelt hat und ob es noch weiterer Unterstützung bedarf.
Die 14 Schülerinnen und Schüler sind in ihrer neuen Rolle als Medienscouts zumindest hochmotiviert, ihr neues Wissen nicht für sich zu behalten: „Ich habe auch persönliches daraus gezogen“, „Jetzt kann ich den anderen gezielt helfen, wenn sie Probleme haben“, „Ich habe hier gelernt, wie ich die anderen besser beraten kann, und wie man sich gegen Cybermobbing schützen kann“, „Jetzt will ich natürlich auch versuchen, all das an meiner Schule auch weiterzugeben.“ Bei so viel Motivation, kann das Ganze eigentlich nur zu einem guten Ergebnis führen.


Bild (StädteRegion Aachen)
Die frischgebackenen Medienscouts für Baesweiler. Die 14 Jungen und Mädchen sind jetzt ebenso wie ihre Lehrkräfte fit bei Themen wie Apps, Soziale Medien und Cybermobbing. Sie sollen künftig ihre Mitschüler beraten.