Alles rund um Aachen
„Es gibt Dinge, die muss man selbst erleben, um auch tatsächlich zu wissen, wie sie in der Praxis funktionieren, ist sich Dr. Lothar Barth sicher. Frei nach diesem Motto machte der Personal- und Organisationsdezernent der Stadt Aachen eine Tour mit einem Team der städtischen Müllabfuhr durch die Innenstadt.

Schon um kurz nach sechs erschien Dr. Barth beim Stadtbetrieb am Madrider Ring, um sich gemäß den Vorschriften mit orangefarbener Schutzkleidung auszurüsten. Denn nicht bloß als Zuschauer wollte der Dezernent dabei sein, sondern echte Handarbeit leisten. Um sieben ging es schließlich mit vier Kollegen los. „Vollservice heißt das Schlagwort. Das ist echte Knochenarbeit, die Behälter wiegen bis zu 50 Kilo und müssen in der Innenstadt aus den Hauskellern geholt, zum Müllwagen transportiert und dort entleert werden.

Was die Beschäftigten bei der Müllabfuhr leisten müssen, konnte Dr. Barth hautnah erfahren. Insgesamt zwei Touren fuhr der Dezernent zwischen sieben und 14 Uhr mit, um Restmüll und Bioabfälle abzuholen und auf der Deponie in Weisweiler zu entsorgen. Dabei lernte er auch die Schwierigkeiten kennen, mit denen die Mülllader in der Innenstadt zu kämpfen haben: Enge Hauseingänge, kaum Platz auf dem Bürgersteig und verärgerte Autofahrer, die in der Rushhour hinter der Müllabfuhr warten müssen. Schockiert war der Dezernent, wie es teilweise in den Kellern aussieht: Mit Sperrgut verstellte Kellertüren, Unrat, Ratten man kann oft gar nicht zu den Mülltonnen gelangen.  Für den Zugang zu den Mülltonnen sind aber die Hausbesitzer, nicht die Müllabfuhr verantwortlich. Das ist der Arbeitsplatz der Mülllader. Daher sollten die Hausbesitzer prüfen, ob ihr Keller in Ordnung ist, so der Appell des Dezernenten. 

Die harte Arbeit der Kollegen weiß Barth nun noch mehr zu schätzen: „Ich werde gegenüber dem Oberbürgermeister und den Ausschüssen vertreten, den bestehenden Haustarifvertrag zu verlängern. Die Tarifverhandlungen stehen wieder an und wer so hart arbeitet, soll auch angemessen bezahlt werden! Berufskleidung und Sicherheitsschuhe - da darf man nicht anfangen zu sparen. Denn Arbeitssicherheit und die Vermeidung von Unfallschäden ist wichtig. Wenn im Betriebsausschuss die Beschaffung neuer Fahrzeuge ansteht, dann sollten das Hybridfahrzeuge sein. Hinten auf dem Müllwagen zu stehen, vielleicht bei einem alter Diesel, das ist schon in Puncto Lärm und Abgase ein besonderer Arbeitsplatz." Und weiter: „Viele Personaler sehen erst auf die Zahlen und dann auf die Mitarbeiter. Bei der Stadt Aachen schauen wir erst das Arbeitsumfeld an und bewerten danach die Zahlen. Das haben wir bei den Kitas so gemacht, bei der Feuerwehr und das machen wird jetzt auch beim Stadtbetrieb so."

Aber auch bei den Mitarbeitern kam die Aktion an. Die sind begeistert, wie der Beigeordnete mit angepackt hat.  „Dabei sein" ist für Dr. Barth eine Selbstverständlichkeit: Erst im Juli hatte der Dezernent an einem 24-Stunden-Dienst bei der Feuerwehr teilgenommen.





Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
Haus Löwenstein
Markt 39
52058 Aachen