Alles rund um Aachen
Der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für das Land Nordrhein-Westfalen, Reiner Latsch, haben sich am Montag, 14. Oktober, in Aachen über das Thema von ICE-Verkehren zwischen Deutschland und Großbritannien ausgetauscht. An dem Gespräch nahmen auch Experten der DB Fernverkehr sowie Schienenverkehrs- und Planungsverantwortliche aus Aachen teil. Das Treffen fand auf ausdrücklichen Wunsch des Oberbürgermeisters statt.

 

Latsch betonte, es gelte nach wie vor, dass es aufgrund der mehrjährigen Verspätung in der Fahrzeugauslieferung verfrüht sei,  zum jetzigen Zeitpunkt weitere Detailplanungen für die Verbindung von Deutschland nach London aufzunehmen. Dies sei erst dann sinnvoll, wenn der Zughersteller Siemens ein belastbares Lieferszenario vorgelegt habe. Erst dann könnten auch die grundsätzlichen wirtschaftlichen und regulatorischen Fragen, die zu so einem komplexen Projekt gehören, abschließend bewertet werden. Erst danach könne auch über die Haltepolitik in Deutschland entschieden werden. „Selbst wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, werden wir über den frühestmöglichen Termin der Inbetriebnahme in keinem Fall vor 2016 ein klares Bild haben. Eine Diskussion der möglichen Halte wäre also derzeit verfrüht“, sagte Latsch.

 

 

Oberbürgermeister Philipp betonte, dass Aachen neben enorm vielen Touristen aus Großbritannien eine Vielzahl wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Verbindungen vor allem in den Großraum London habe. Zudem verknüpften sich in Aachen die Fernverkehre aus der belgisch-niederländisch-deutschen Grenzregion. Vor diesem Hintergrund sei Aachen als Haltepunkt eines Schnellzuges von und nach London für die Bürgerinnen und Bürger unerlässlich. Darin seien sich die Vertreter der Universitäten und Hochschulen, der Kammern und Wirtschaftsverbände und nicht zuletzt die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der gesamten Region einig.

 

Die Vertreter der DB erläuterten noch einmal den Sachstand: Die für den Kanaltunnel zuständige britisch-französische Behörde habe mittlerweile bestätigt, dass die DB grundsätzlich mit ICE-Zügen durch den Kanaltunnel fahren dürfe und die Bauart der Züge die notwendigen Sicherheitsvorschriften erfülle. Dieses Sicherheitszertifikat bedeute noch nicht, dass die DB nun durch den Tunnel fahren könne. Hierfür sei ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug erforderlich, das dann für den Tunnel sowie die angrenzenden Länder zugelassen werden müsse. Aufgrund der Lieferverzögerungen des Herstellers könne die DB derzeit nicht sagen, wann ein solches Fahrzeug verfügbar sei.

 

Die Deutsche Bahn machte zudem deutlich, dass das von der Stadt gewünschte Projekt der Anbindung des Aachener Südens regelmäßig in den Runden Tischen der Fachleute von Stadt Aachen, Aachener Verkehrsverbund AVV und DB Station&Service beraten werde. Beide Partner waren sich einig, dass diese Gespräche konstruktiv verlaufen. Die Stadt betrachtet aktuell die beiden Varianten Brückenüberbauung bzw. Durchstich des vorhandenen Personentunnels.


 

 

 

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