Alles rund um Aachen
Neue Vorschläge für Trainingszeiten für die Handballer von Schwarz-Rot


In der Kontroverse um verschobene Trainingszeiten für die Handballer
des ASV Schwarz-Rot Aachen zeichnet sich eine neue, zufriedenstellende
Lösung ab. Davon ist die Stadt Aachen nach weiteren, intensiven
Gesprächen mit dem Verein am Montag (30. September) überzeugt. Die
neuen Vorschläge der Stadt liegen auf dem Tisch, der Verein hat nun
Zeit, intern diese Planungen zu beraten. Die Unstimmigkeiten hatten sich
ergeben, als der Fachbereich Sport der Stadt Aachen zugunsten der
Profi-Volleyballerinnen an drei Tagen Zeiten der Handballabteilung des
ASV Schwarz-Rot, nach sportfachlicher Prüfung, widerrufen hatte und sich
gezeigt hat, dass die im Austausch vergebenen Zeiten nicht geeignet
waren, weiterhin alle Trainingseinheiten im Kinder- und Jugendbereich
aufrecht zu erhalten. „Wir werden so lange an den Schrauben drehen, bis
es passt. Es macht nur Sinn, wenn wir das gemeinsam mit den Vereinen
erarbeiten“, erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp bei einem
Pressegespräch zum Thema Sportstättenvergabe am gestrigen Nachmittag (1.
Oktober). Er ergänzte: „Jedes Angebot, das Schwarz-Rot bisher hatte,
muss vom Verein auch weiter angeboten werden können.“

Auch die Leiterin des Fachbereichs Sport, Petra Prömpler, sieht jetzt
gute Chancen, den Konflikt beizulegen: „Uns tut es leid, dass wir die
Zeitspanne, die der Verein zur Umsetzung neuer Planungen braucht, als zu
kurz eingeschätzt haben.“ Sie sagte jedoch sehr deutlich, dass die
neuen Planungen mit der Vereinsführung vorab besprochen wurden und die
Handballabteilung an jedem Wochentag über Trainingszeiten vor 19 Uhr in
verschiedenen Hallen verfügt. Dem Verein wurde im Gespräch am Montag
auch klar, dass die Handball-Senioren von Schwarz-Rot an zwei Tagen vor
19 Uhr trainieren, so dass auch innerhalb des Vereins noch einmal
Umschichtungen möglich sind.

Aber auch die komplexe Aufgabe der Hallenvergabe wurde bei dem
Pressegespräch noch einmal erläutert: Für 92 Sportstätten – also
Sport-, Turn- und Gymnastikhallen, Schwimmhallen, Sportplätze, teilweise
mit mehreren Spielfeldern – liegt die Zuständigkeit für die Vergabe an
mehr als 220 Vereine, die meisten davon mit mehreren Mannschaften und
Sparten, beim Fachbereich Sport der Stadt Aachen. Hinzu kommen rund 90
Schulen verschiedenster Träger. Dann noch KiTas, die Hochschulen,
Betriebssportgemeinschaften oder Einzelnutzungen, etwa für Wettkämpfe
oder einmalige Veranstaltungen. Rund 200 Mails laufen wöchentlich in den
Hochzeiten der Hallenvergabe – also kurz vor oder nach den Ferien –
beim Fachbereich ein, mit Bitten um neue Hallenzeiten oder Änderungen
der alten. „Diese Zahl ist schon beachtlich für einen Sachbearbeiter und
einen Abteilungsleiter“, so Prömpler, die weiß, dass es in der
überwiegenden Mehrzahl der Fälle kaum oder keine Probleme gibt. „Und
es ist auch etwas aus dem Blick geraten: Im Wesentlichen ist dieses
Angebot kostenfrei für die Vereine. Das soll auch so bleiben, ist aber
durchaus nicht in jeder Stadt so“, gab Oberbürgermeister Philipp zu
bedenken.

Fachbereichsleiterin Prömpler erläuterte dann auch noch mal einige
Grundzüge der so genannten Überlassungs- und Benutzungsordnung. So
werden etwa in der Woche zwischen 8 und 17 Uhr und samstags von 8 bis 13
Uhr, an die Schulen oder KiTas bevorzugt Hallenzeiten vergeben. Erst
danach folgen Hochschulen, Sportvereine oder sonstigen Gruppen. Von 17
bis 22 Uhr, Samstagnachmittag oder an Sonn- und Feiertagen sieht es dann
anders aus: Hier haben dann Sportvereine, „Aachener Vereine haben immer
Vorrang“, so Prömpler, Betriebssportgemeinschaften oder sonstige
Nutzer vorrangig die Möglichkeiten zu trainieren. Außerdem muss bei
jedem Antrag geprüft werden, welche Halle für welche Sportart überhaupt
geeignet ist, mit wie vielen Sportlern der Verein die Halle nutzen
möchte – in der Regel sollten es mindestens 12 sein. Und: „Wir
versuchen Profisportlern natürlich optimale Bedingungen zu schaffen“,
so die Fachbereichsleiterin, was aber nicht automatisch heißt, dass der
Breitensport benachteiligt wird. Kommunikation mit den Vereinen sei
wichtig, aber auch Verständnis der Vereine untereinander: „Es ist ein
Geben und Nehmen, denn jeder Verein braucht mal andere, neue Zeiten.“


Das hielt auch Johanna Heiliger, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes
für ganz wesentlich: „Ich appelliere auch noch mal an die Vereine,
Fairness untereinander zu pflegen. Uns ist es wichtig, dass Spitzensport
und Breitensport nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der
Breitensport ist schließlich die Basis für den Spitzensport.“ Heiliger
betonte aber auch, dass die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Vereinen und
dem Stadtsportbund sehr gut liefe.

Auch das Thema Hallenkapazitäten – und damit auch die Planungen für
eine neue Sporthalle – wurden noch einmal kurz angesprochen. Marcel
Philipp: „Das ist sicher kein schneller und einfacher Weg.“ So sind
verschiedene, mögliche Standorte in der Vergangenheit wegen
Platzproblemen wieder aus den Planungen gefallen. Der Haushalt der Stadt
Aachen spielt dabei auch eine entscheidende Rolle, denn eine neue
Mehrfachhalle, die auch Profisportveranstaltungen – etwa
Bundesliga-Volleyball – ermöglicht, sei nun mal teuer. Aber der
Oberbürgermeister ist der Meinung: „Dieser Konflikt jetzt zeigt: Es
scheint Bedarf für eine neue Halle zu bestehen.“ Wo, wie und wann,
könne er derzeit jedoch noch nicht sagen, auch wenn er einen Standort
am Sportpark – also in direkter Nachbarschaft zum Tivoli und dem
Reitstadion – für gut geeignet hält.





Veröffentlicht im Auftrag der
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