Alles rund um Aachen
StädteRegion Aachen. „Das Pilotprojekt war ein voller Erfolg. Ich freue mich sehr, dass wir das richtungweisende Angebot zum Schuljahrsbeginn 2013/2014 noch deutlich ausweiten konnten.“ Der Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen, Adolf Mainz, hat jetzt eine sehr positive Bilanz des Modellprojektes zur Entwicklung von Erziehungskompetenz bei Schülerinnen und Schülern der achten bis zehnten Klassen gezogen. Das Programm „Vor dem Anfang starten“ wird ab sofort in 14 Schulen durchgeführt. Die StädteRegion Aachen stellt dafür in diesem Jahr 70.000 Euro zur Verfügung.

Begonnen wurde es 2011 an sieben Schulen, im zweiten Jahr nahmen schon zehn Schulen teil. Im neuen Schuljahr sind es jetzt 14. Neu mit dabei sind die

•        Gustav-Heineman-Gesamtschule Alsdorf, die
•        Europaschule Herzogenrath, die
•        Realschule Patternhof Eschweiler, die
•        Ganztagshauptschule Kogelshäuser Straße Stolberg und die
•        Bischöfliche Mädchenrealschule St. Ursula Monschau.

Eine Hauptschule, deren Betrieb zum Schuljahrsbeginn ausgelaufen ist, ist damit aus dem Projekt ausgeschieden.

„Die rundum positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler, von Eltern und der Personen, die direkt mit den jungen Leuten gearbeitet haben, belegen den Erfolg“, freut sich Adolf Mainz.
Unter dem Titel „Vor dem Anfang starten - junge Menschen entwickeln Erziehungskompetenz“ wurde das Modellprojekt vor zwei Jahren gestartet. Gemeinsam ziehen dabei sieben Schulen, die Schulaufsicht, sechs Jugendämter und drei freie Träger der Jugendhilfe bzw. Familienbildung in der StädteRegion an einem Strang. Ziel ist, jungen Menschen schon in der Schule die wichtigsten Kompetenzen zu vermitteln, die man benötigt, wenn ein Baby da ist. Das Projekt „startet“ bewusst schon „vor dem Anfang“, also bevor ein Kind unterwegs ist. So sollen die jungen Leute noch die Chance haben, sich darüber klar zu werden, wann sie Eltern werden wollen, und zu erfahren, wie das Leben mit einem Kind ist.

„Dass ein Baby so viel Aufmerksamkeit braucht, das hätte ich nie gedacht, das ist tierisch anstrengend“, so oder ähnlich lauten die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler nach der Projektwoche mit den sogenannten Babybedenkzeitpuppen (siehe Bild). Die Puppen wollen auch nachts versorgt werden, eben wie im richtigen Leben. Gegen Ende der Projektwoche kann man deutlich die Ränder unter den Augen der jungen „Mütter und Väter auf Probe“ erkennen. Neben dieser konkreten Erfahrung lernen die jungen Menschen aber auch praktische Dinge wie Haushaltsführung, Ernährung, Umgang mit Geld, Wohnungssuche und Vertragsangelegenheiten. Sie stärken ihre Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, reflektieren ihren Lebenslauf und setzen sich Ziele bezüglich der Lebensplanung. Vor allem erfahren sie auch, wo sie Hilfe bekommen, wenn sie Eltern werden und Unterstützung benötigen. Und was halten die Eltern der jungen Leute davon? „Sehr gut, da sehen die Kinder mal, was wir geleistet haben“, so die Rückmeldung auf einem Elternfragebogen.

Der Kurs wird in der 8., 9. oder 10. Klasse mit insgesamt 100 Unterrichtsstunden über das ganze Schuljahr verteilt durchgeführt. Er wird gemeinsam von einer Mitarbeiterin der Jugendhilfe und einem Lehrer oder Schulsozialarbeiter angeboten. Die StädteRegion Aachen stellt im Jahr 2013 dafür 70.000 Euro zur Verfügung.
Mit dabei sind im Schuljahr 2013/2014 neben allen Jugendämtern im Altkreis Aachen das Helene-Weber-Haus Stolberg, das Haus St. Josef Eschweiler, der Sozialdienst kath. Frauen Alsdorf, aixsysteam Aachen und der Caritasverband für die Region Eifel e.V..