Alles rund um Aachen
StädteRegion Aachen.  „Jeder Tote im Straßenverkehr ist einer zu viel“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger bei der Vorstellung der neuen Vorschriften zur Überwachung der Geschwindigkeiten im Straßenverkehr. Künftig soll überall da geblitzt werden dürfen, wo zu schnell gefahren wird und wo „schwächere Verkehrsteilnehmer“ gefährdet sind. Ob Fußgänger, Radfahrer oder Senioren: Entscheidend ist nun weniger, ob es bereits zu Unfällen gekommen ist; Ziel ist es, Unfälle zu vermeiden.

Künftig rückt das Mobilitätsverhalten der „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer stärker in den Fokus als bisher. So sollen beispielsweise auch der Schulweg von Kindern oder enge Straßen mit hohem Radfahreraufkommen und nicht nur ein konkreter Messpunkt mit gezielten Überwachungsaktionen vor Rasern geschützt werden. Die neue Regelung ist ein Ergebnis aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre. So hatten etwa 15.000 Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Blitz-Marathons Vorschläge gemacht, wo während der 24stündigen Aktion kontrolliert werden sollte.

Städteregionsrat Helmut Etschenberg begrüßt ausdrücklich die Forderung des Ministers nach mehr Transparenz. “Wir gehen schon seit Monaten mit gutem Beispiel voran und informieren mit Hilfe der Medien und auf unserer Internetseite über geplante Geschwindigkeitsüberwachungen. Die transparente Darstellung wollen wir weiter ausbauen“, kündigt Etschenberg an. Die Präventionskampagne setzt bewusst auf die mediale Verstärkung der Maßnahmen, zumal wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Transparenz, Veröffentlichung und mehr Kontrollen positive Verhaltensänderungen bewirken.

Die Geschwindigkeitsüberwachung wird auch für Kommunen künftig an Engstellen, in Baustellen und immer da möglich sein, wo überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen festgestellt werden. Dazu Etschenberg: „Wir können jetzt individueller auf Bürgerhinweise reagieren. Überschreiten mehr als 15 Prozent der Fahrzeuge die zulässige Höchstgrenze, kann allein auf dieser Grundlage nach Rücksprache mit der Polizei „geblitzt“ werden. Davon wollen wir maßvoll Gebrauch machen.“

An folgenden Stellen plant die StädteRegion in den kommenden drei Tagen eine Überwachung der Geschwindigkeit:

Mittwoch, 24.07.2013
•        Eschweiler: Aachener Straße, August-Thyssen-Straße, Jülicher Straße, Langerweher Straße, Quellstraße, Röher Straße
•        Stolberg: Am Halsbrech, Breiniger Berg, Höhenstraße, Jägerhausstraße, Römerstraße
•        Würselen: Brunnenstraße, Dobacher Straße, Driescher Straße, Duffesheider Weg, Friedrichstraße, Haaler Straße, Krottstraße, Lindener Straße, Niederbardenberger Straße

Donnerstag, 25.07.2013
•        Alsdorf: Hoengener Straße, Im Brühl, Jülicher Straße, Pidweiler Weg, Prämienstraße, Schaufenberger Straße
•        Herzogenrath: Bankerfeldstraße, Eintrachtstraße, Eygelshovener Straße, Jüderstraße, Magerauerstraße, Mühlenbachstraße, Raiffeisenstraße, Weststraße
•        Monschau: B 258, Heidgen, Umgehungsstraße
•        Roetgen: Hahner Straße
•        Simmerath: B 266, Dürener Straße, Hoscheiter Straße

Freitag, 26.07.2013
•        Alsdorf: Blumenrather Straße, K 10, Marienstraße, Marktstraße,
•        Baesweiler: Aachener Straße, Bahnhofstraße, Herzogenrather Weg, Kappelenstraße, Kloshaus
•        Herzogenrath: Forensberger Straße, Geilenkirchener Straße, Jüderstraße, Sebastianusstraße
•        Stolberg: Am Halsbrech, An der Krone, Birkengangstraße, Höhenstraße, Ritzefeldstraße, Schloßberg


Für die Landesregierung hat die Verbesserung der Verkehrssicherheit
eine sehr hohe Priorität. Seit Verabschiedung des Verkehrssicherheitsprogramms 2004 konnte die Zahl von 867 getöteten Verkehrsteilnehmern bereits deutlich auf 528 im Jahr 2012 reduziert werden. Alleine im letzten Jahr sank die anteilige Zahl der „Toten aufgrund überhöhter Geschwindigkeit“ um 76 gegenüber 2011. Die Überwachungsmaßnahmen zeigen also Wirkung: Trotzdem sterben immer noch zu viele Menschen an den Folgen der Raserei.