Alles rund um Aachen
Positive Resonanz auf die Beteiligungswerkstätten zur Schulentwicklung

Es ist Detailarbeit, die die Planungsabteilung des Fachbereichs Kinder,
Jugend und Schule der Stadt Aachen leistet, wenn sie die
Schulentwicklungsplanung für die kommenden – jeweils fünf – Jahre
erarbeitet. Aber der 313 Seiten dicke Entwurf mit dem Titel
„Sozialraumorientierten Schulentwicklungsplanung für den Bereich der
Primarstufe 2013 bis 2018“ ist erst der Beginn des Prozesses für die
Grundschulen. Bereits Ende Juni wurde der Entwurf in den Schulausschuss
eingebracht – zeitglich erhielten ihn alle Aachener Grundschulen. In
der vergangenen Woche gab es nun an fünf Tagen Beteiligungswerkstätten
mit Vertretern der Grundschulen. „Das Werk ist ja nicht in allen Punkten
selbsterklärend und es ist auch nicht an einem Nachmittag gelesen“, so
Elke Münich, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Schule, die bei
einem Pressegespräch in dieser Woche eine Bilanz nach den
Werkstattgesprächen zog.

Moderiert wurden die Gespräche – an denen an fünf Tagen insgesamt 114
Teilnehmer aller 39 Grundschulen, die Schulrätin und Vertreter der
Verwaltung und der Politik teilnahmen – von Ali Döhler vom
Bildungswerk Aachen. An den ersten vier Tagen sind jeweils bis zu fünf
Vertreter und Vertreterinnen von je zehn Schulen grundlegend über die
Planung informiert worden: Was ist der Anlass, welche Maßnahmen sind
geplant, welche Änderungen bringt das 8. Schulrechtsänderungsgesetz mit
sich? Am letzten Tag waren dann noch mal die Vertreter und Schulen
eingeladen, mit denen Fragen an den ersten vier Tagen nicht geklärt
werden konnten und die noch Diskussionsbedarf sahen. „Bei uns sind nur
positive Rückmeldungen zu den Werkstätten eingegangen“, sagt Elke
Münich und Moderator Döhler ergänzt: „Die Atmosphäre war sehr gut,
das Vertrauen war da, Fragen auch stellen zu können.“ Und
Gesprächsbedarf war vorhanden, denn es soll einige Änderungen in der
Aachener Grundschullandschaft geben:

Montessori Grundschule Mataréstraße und KGS Mataréstraße
Die Katholische Grundschule soll auslaufend geschlossen und dann mit
der Montessori-Grundschule zusammengelegt werden, die im gleichen
Gebäude beheimatet ist. Beide Schulen wollen diese Zusammenlegung,
brauchen nur noch wenig Hilfe: So soll der Zaun weg, der derzeit noch
den Schulhof teilt, es soll zusätzliches Montessori taugliches
Lernmaterial angeschafft werden und ein gemeinsames Lehrerzimmer ist
dringend gewünscht.

KGS Horbach und GGS Richterich
In Horbach gibt es das Problem, dass die Schülerzahlen stetig sinken,
die Schule geschlossen werden müsste, aber man möchte für die Kinder in
Horbach eine fußläufig erreichbare Grundschule erhalten. Also soll die
Grundschule in Horbach formal geschlossen werden und dann zum
Teilstandort der Grundschule Richterich werden. Die Prognose ist hier
positiv: Die in Horbach wohnenden Kinder werden fast alle auch an der
Horbacher Grundschule angemeldet.

GGS Driescher Hof
Auch hier sinken die Anmeldungen für die Eingangsklassen. Deshalb soll
die Zahl der Züge von derzeit drei auf zwei reduziert werden. Aber die
GGS ist auch Brennpunktschule und bietet gemeinsamen Unterricht für
Kinder mit und ohne Behinderung (GU) an. Außerdem gibt es durch Zuzüge
von Menschen mit Migrationshintergrund hier viele Seiteneinsteiger ab
dem 2. Schuljahr. Die Schule soll die Option erhalten – mit Zustimmung
der Schulrätin – bei Bedarf zusätzliche Lerngruppen einzurichten.

KGS Passstraße
Die derzeit zweizügige Grundschule soll dies auch bleiben, allerdings
soll als Brennpunkt- und GU-Schule die Aufnahmezahl von derzeit 56
Kindern auf 48 gesenkt werden. Die Schulvertreter befürchten, dann viele
Kinder abweisen zu müssen. Drei Optionen: Es bleibt bei zwei Zügen und
56 Kindern. Es werden zwei Züge mit 48 Kindern. Es werden 2,5 Züge
eingerichtet mit 60 Kindern. Hier gäbe es laut Elke Münich aber ein
Raumproblem: „Das ist wirklich eine knifflige Frage.“ Letztendlich
muss die Politik entscheiden.

KGS Barbarastraße
Seit fünf Jahren ist die Barbarastraße nun Teilstandort der GGS
Brühlstraße. Dadurch hatte man sich erhofft, die Schülerzahl zu
stabilisieren oder sogar wieder leicht zu erhöhen. Anders als in Horbach
werden die Kinder, die im direkten Einzugsbereich wohnen aber nicht dort
angemeldet, sondern meist in der GGS Brühlstraße oder der
Montessori-Grundschule Eilendorf. Für das kommende Schuljahr sind hier
nur neun Kinder angemeldet, jedoch 43 von 50 Kindern, für die die
Barbarastraße die „Anspruchschule“ wäre, in den Eilendorfer Schulen.

Offene Ganztagsschulen (OGS)
Der OGS-Ausbau soll wegen der hohen Nachfrage weitergeführt werden. An
einigen Standorten ist jedoch die räumliche Grenze für den Ausbau
erreicht. Im Schnitt wird die Hälfte der Kinder zur OGS angemeldet an
einigen Schulen auch 90 Prozent. Auch hier muss die Politik Maßnahmen
entscheiden, wie und wo ausgebaut werden kann.

Der weitere Fahrplan
Nachdem der Entwurf Ende Juni in den Schulausschuss eingebracht wurde
und die Beteiligungswerkstätten vergangene Woche gelaufen sind, werden
nun die Schulkonferenzen in der kommenden Woche die Planungen
diskutieren und ihre Stellungnahmen abgeben. Nach den Ferien geht der
Planungsentwurf mit den Ergebnissen der Werkstätten und den
Stellungnahmen in die Bezirksvertretungen, dann am 26. September noch
mal in den Schulausschuss und schließlich zur letzten Entscheidung am 9.
Oktober in den Rat.




Veröffentlicht im Auftrag der
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