Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Ab sofort haben Mieter, die Sozialtransferleistungen wie Sozialhilfe und Grundsicherung beziehen, ein faktisches Mieterrecht. Das haben die StädteRegion Aachen und der Mieterschutzverein Aachen in einem Kooperationsvertrag schriftlich besiegelt.

Das Problem, was sich Mietern mit eben diesen Sozialleistungen stellt, ist, dass sie in den meisten Fällen weder über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um sich zur Wehr zu setzen und zudem nicht genau wissen, wo man sich Hilfe holen kann. Dabei sind Probleme in ihren Mietverhältnissen keine Seltenheit, wie Günter Schabram, Dezernent für Soziales und Integration, weiß: „Wir sprechen in der Regel von drei Vorfällen. Das kann eine Mieterhöhung sein, eine falsche Nebenkostenabrechnung oder Schäden in der Wohnung, wie etwa Schimmel sein.“ Die Mieter haben ab sofort die Möglichkeit, einen Beratungsschein beim Sozialamt zu beantragen, mit dem sie dann ein Jahr lang Sondermitglied beim Mieterschutzverein sind. Finanziert wird der Mitgliedsbeitrag von der StädteRegion. Hans Knops, Geschäftsführer des Mieterschutzvereins, möchte vor allem einer Fehlentwicklung entgegensteuern: „Gerade in Aachen-Stadt herrscht ein enormer Verdrängungswettbewerb. Viele alleinstehende Personen mit wenig Geld konkurrieren mit Studenten um kleine Wohnungen. Hier stehen kaum Wohnungen leer, auch schlechte Wohnungen werden deshalb oftmals für viel zu viel Geld vermietet. Die Mieter trauen sich nicht, auf ihre Rechte zu bestehen und Maßnahmen zu ergreifen.“ Dem kann sich auch Schabram nur anschließen und ergänzt, dass das „Hartz IV-Modell“, bei dem Vermieter nichts in Wohnungen investieren und diese dann immer schlechter werden, nicht zur Normalität werden dürfe. Wobei jede Gemeinde mit verschiedenen Thematiken kämpft. Denn während in Aachen Stadt so gut wie keine Wohnungen leer stehen, ist Monschau beispielsweise ein Markt mit vielen freien Wohnungen. Aber egal in welcher Gemeinde, für Mieter mit Sozialtransferleistungen besteht nun jedenfalls die Möglichkeit, mitzusprechen und selbst einzugreifen, damit keine falschen Abrechnungen oder Leistungen für Ärger sorgen.