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StädteRegion Aachen. In diesen Tagen werden im Bereich des Blausteinsees in größerem Umfang Lupinen entfernt. Sie hatten sich in zwei Offenlandbiotopen stark ausgebreitet. Die Pflanzen lösen eine für geschützte heimische Pflanzen problematische Veränderung des Standortes aus. Deshalb wird derzeit die Pflegemaßnahme zur Zurückdrängung der Lupine am Blausteinsee unternommen.

Im Bereich des Blausteinsees wurden in den vergangenen beiden Jahren zwei Offenlandbiotopflächen freigeschnitten. Die letzte Aktion erfolgte Anfang 2013. Auch diese Fläche weist bereits einen üppigen Lupinenaufwuchs auf. Die Lupine, auch Wolfsbohne genannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum bzw. aus Afrika. Sie hat sich wegen ihrer farbenprächtigen Blüten, der Eigenschaft, den Boden mit Stickstoff anzureichern und ihn somit zu düngen und schnell zu befestigen, hierzulande weit verbreitet.
Die Düngung der nährstoffarmen Offenbiotopflächen am Blausteinsee bedeutet jedoch genau das Gegenteil von dem, was man als einen nährstoffarmen, artenreichen Standort bezeichnet. Mit Hilfe von sogenannten „Knöllchenbakterien“ bindet diese Pflanze große Mengen Stickstoff und löst Phosphate. Dies führt zu einer starken Düngung des Bodens und der gleichsam rasanten Entwicklung dieser Pflanze. Demgegenüber haben zarte Gräser und Blütenkräuter unserer standortheimischen Pflanzengesellschaft wenig Entwicklungschancen.

Die durch diese Pflanze ausgelöste nachhaltige und problematische Veränderung des Standortes, sowie die Verdrängung heimischer Kräuter soll nunmehr mit einer kurzfristig erfolgenden Pflegemaßnahme begegnet werden. Der jetzige Zeitpunkt ist optimal für die Zurückdrängung der Lupine, da die Maßnahme vor der Samenreife stattfindet. Die Pflanze verbreitet sich also nicht weiter über ihre Samen, ihr Wachstum wird somit nicht nachhaltig geschwächt.

Beide frei gestellten Biotopflächen werden deshalb vornehmlich dort gemulcht, wo massiv Lupinen und nachwachsende Gehölze festzustellen sind. Da diese Maßnahme während der Vogelschutzzeit stattfindet, sind die Flächen vorher nach bodenbrütenden Vogelarten abgesucht worden. Glücklicherweise haben sich die Tiere andere Standorte für ihre Brut ausgesucht.

Die Biotoppflegearbeiten werden wie die bisher durchgeführten Maßnahmen von der Freizeitzentrum Blaustein-See GmbH als Grundstückeigentümerin und der Stadt Eschweiler begrüßt und sind einvernehmlich abgestimmt worden.



Bild (Marqs-fotolia)

Auch wenn die Blüten schön aussehen: Lupinen sorgen am Blausteinsee für deutliche Veränderungen des Standortes in Offenlandbiotopen. Damit verdrängen sie heimische Kräuter. Dem soll nunmehr mit einer kurzfristig erfolgenden Pflegemaßnahme begegnet.