RWTH

Der Deutsche Hochschulverband zeichnet den jungen Mann aus, der an der RWTH Elektrotechnik studiert. Großes Engagement mit dem Verein „3 E’s 4 Africa“.Wenn Contimi Kenfack Mouafo über das Potenzial der jungen Menschen in Afrika spricht, dann leuchten seine Augen. Wenn er dann erzählt, wie sich diese dafür einsetzen, mit innovativen Projekten dem Klimawandel zu begegnen, dann sagt er auch

„Wir müssen zeigen, dass die afrikanischen Länder anders sind als die negativen stereotypen Bilder, die immer wieder transportiert werden.“ Mit seinem Verein „3 E’s 4 Africa setzt sich der Student der Elektrotechnik an der RWTH Aachen für beides ein: für neue innovative Projekte etwa zu nachhaltigerem Dünger aus grünem Wasserstoff in Namibia und effizientere Biogasanlagen für Kleinbauern in Ghana wie auch für ein zeitgemäßes Bild seines Heimatkontinents. Der junge Kameruner wird für dieses Engagement und seine inspirierende Wirkung auf viele Mitstudierende am 25. März in Berlin bei der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ als „Student des Jahres 2024“ ausgezeichnet. Dies ist eine gemeinsame Auszeichnung des Deutschen Studierendenwerks (DSW) und des Deutschen Hochschulverbandes (DHV).

Foto: Thorsten Karbach

19 Jahre jung war Contimi Kenfack Mouafo, als er zum Studium nach Deutschland kam. Damit beginnt die Geschichte des Studenten des Jahres, denn frühzeitig erkannte er den Wert ehrenamtlichen Engagements. Zunächst arbeitete er für die Ingenieure ohne Grenzen, baute Brunnen und Toiletten in seiner Heimat. Er lernte viel und entwickelte den Gedanken, sein Engagement anders zu gestalten – in einem eigenen Verein, der sehr viel mehr das Potenzial junger Afrikanerinnen und Afrikaner entfalten kann. 2020 hat er dann den Verein „3 E‘s 4 Africa“ ins Leben gerufen, dessen Vorstandsvorsitzender er seitdem ist. Im Vereinsnamen stehen die drei „E‘s“ für den Satzungszweck: Education, Empowerment und Ecofriendliness. Studierende in Deutschland unterstützen mit dieser Zielsetzung Kommilitoninnen und Kommilitonen in Afrika, die vor Ort Aufklärung und Forschungsprojekte zu den Themen Energiewende, Klimawandelbekämpfung und Klimawandelanpassung betreiben.

Der Verein, der überwiegend aus internationalen Studierenden und Alumni besteht, will afrikanische Studierende und Promovierende dazu befähigen, selbst über eigene Forschung innovative und nachhaltige Lösungen für ihren Kontinent zu entwickeln und damit zugleich einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen zu leisten. „Es gibt so viele junge motivierte Changemaker in Afrika. Die und ihre Arbeit wollen wir zeigen“, sagt er. „3 E‘s 4 Africa“ fördert und begleitet die Projekte, die von den Studierenden und Promovierenden in Afrika selbst erarbeitet, vorgeschlagen und weitgehend autark durchgeführt werden. Der Verein bietet ihnen eine Plattform, auf denen sie ihre Ideen präsentieren können, knüpft Netzwerke, in denen Professorinnen und Professoren, aber auch andere Expertinnen und Experten als Mentorinnen und Mentoren zur Verfügung stehen, und sorgt für die Finanzierung der Vorhaben. Seit der Gründung hat „3 E’s 4 Africa“ über 100.000 Euro in die Förderung innovativer, nachhaltiger Ideen von jungen afrikanischen Studierenden und Promovierenden investiert und über 200 Personen in Kamerun, Ghana, Namibia und weiteren Ländern Afrikas unterstützt. Für seine Arbeit wurde der Verein 2022 mit dem Internationalisierungspreis IntSpire von der RWTH Aachen ausgezeichnet.

Nun steht der 28-jährige Gründer im Fokus: „Contimi Kenfack Mouafos zivilgesellschaftliches Engagement steht für gelebtes solidarisches Miteinander und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Es ermutigt afrikanische Studierende zur selbstbestimmten und nachhaltigen Entwicklung ihres Kontinents, begeistert weitere internationale Studierende für soziales Engagement an deutschen Hochschulen und trägt damit zu ihrer Integration ins studentische Leben hierzulande bei“, begründen DSW-Präsidentin Professorin Beate Schücking und DHV-Präsident Professor Lambert T. Koch gemeinsam die Auszeichnung.

Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden, das vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gestiftet wird. Bei der „Gala der Wissenschaft“ wird mit Carolin Victoria Schneider eine weitere RWTH-Angehörige ausgezeichnet. Die Juniorprofessorin wird für ihre Erforschung von Stoffwechselkrankheiten als Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres geehrt.