Veranstaltungen

Wir freuen uns, Sie über eine neue Veranstaltungsreihe am Ludwig Forum Aachen zu informieren, dem Forum Literatur. Neben den zahlreichen Aktivitäten des Museums in den Bereichen Performance, Tanz, Musik und Film wird mit dem Forum Literatur eine explizit literarische Konstante in das Programm des Ludwig Forum Aachen eingeführt. Als integraler Bestandteil der Programmatik des Hauses werden von nun an in regelmäßigen Abständen internationale Autor*innen eingeladen, ihre Texte im Rahmen von Lesungen, Performances, Workshops, Diskussionen und Gesprächen einem breiten Publikum vorzustellen.

Die erste Ausgabe des Forum Literatur, die von Januar bis Dezember 2024 im Ludwig Forum Aachen stattfindet, wurde gemeinsam von Eva Birkenstock (Direktorin, Ludwig Forum Aachen) und Hermann Müller (Freier Literaturkurator, Berlin) konzipiert und großzügig von der Kunststiftung NRW unterstützt.

Den Auftakt der neuen, langfristig angelegten Reihe macht die in Wien lebende Autorin Marlene Streeruwitz, die den Aachener*innen nicht zuletzt aufgrund des 2002 an Sie vergebenen Hasenclever-Preis bekannt ist. Wir freuen uns sehr, dass sie zu diesem Anlass am Donnerstag, den 25.01.2024 um 19 Uhr unter dem Titel Die Schmerzmacherin. aus dem gleichnamigen Roman sowie gemeinsam mit der Schauspielerin Melanie Kretschmann einen Dialog aus dem 2023 erschienen Band Tage im Mai. lesen wird. Im Anschluss der Lesung findet ein Gespräch zwischen der Autorin, Eva Birkenstock, Hermann Müller und Melanie Kretschmann statt. Am Folgetag, Freitag, den 26.01.2024 um 18 Uhr bietet die Marlene Streeruwitz darüber hinaus einen Workshop zum Thema Grundrechte lesen im Ludwig Forum an.

Bereits in der darauffolgenden Woche, am Donnerstag, den 01.02.2024 ist die in der Eifel aufgewachsene Autorin Ursula Krechel zu Gast im Ludwig Forum. Zu diesem Anlass wird sie aus ihrer 2022 neuaufgelegten, ursprünglich 2001 publizierten Erzählung Der Übergriff lesen und anschließend mit den Initator*innen der Reihe ins Gespräch gehen.

Donnerstag, 25. Januar 2024, 19 Uhr
FORUM LITERATUR: Die Schmerzmacherin.
Lesung mit Marlene Streeruwitz und Melanie Kretschmann (Schauspiel Köln)

Begrüßung: Axel Schneider (Walter-Hasenclever-Gesellschaft, Aachen)
Einführung und Gespräch: Eva Birkenstock (Direktorin, Ludwig Forum Aachen)
und Hermann Müller (Freier Literaturkurator, Berlin)

„Die Lesung aus ´Die Schmerzmacherin` soll den Nachweis erbringen, dass Literatur das Medium ist, das die Komplexität unserer Leben in der Welt beinhalten kann. So können die Leser*innen Erfahrungen sammeln, die sie aber nicht haben müssen und diese erlesenen Erfahrungen wieder gegen die eigenen halten können. Die Lesung des zweiten Dialogs von Mutter und Tochter [aus dem Roman Tage im Mai.] wiederum wird zeigen, wie schwierig es ist, Liebe zu sprechen und wie wir einander mehr durch Auslassungen unsere Gefühle bekanntgeben. Dieser Dialog zeigt aber auch, wie Lieben dann doch gelingen kann, wie wir aber angehalten sind, diese Formen des Liebens minder zu achten." (Marlene Streeruwitz)

Eintritt: 10 Euro / 7 Euro
AK und VVK an der Museumskasse


Freitag, 26. Januar 2024, 18 Uhr
FORUM LITERATUR: Grundrechte lesen
Workshop und Diskussion mit Marlene Streeruwitz

„Gerade in Zeiten der Parolen und Spruchbänder ist die Frage wichtig, wer wie woher spricht. Es geht um Alltagstexte und wie da in aller Selbstverständlichkeit Würde gegeben oder meist genommen wird. Wie können wir empathisch sprechen und uns dem ekpathischen Sprechen der Öffentlichkeit entgegenstellen." (Marlene Streeruwitz)

Eintritt: 5 Euro / 3 Euro

Der öffentliche Workshop findet in deutscher Sprache statt, weitere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Um Anmeldung wird gebeten: info@ludwigforum.de

Marlene Streeruwitz, in Baden bei Wien geboren, studierte Slawistik und Kunstgeschichte und begann als Regisseurin und Autorin von Theaterstücken und Hörspielen. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter zuletzt den Bremer Literaturpreis und den Preis der Literaturhäuser. Ihr Roman Die Schmerzmacherin. stand 2011 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen der Roman Flammenwand. (Longlist Deutscher Buchpreis 2019), die Breitbach-Poetikvorlesung Geschlecht. Zahl. Fall. (2021) sowie der Roman Tage im Mai. (2023).

Melanie Kretschmann, geboren in Hamburg, erhielt eine Ausbildung in klassischem und zeitgenössischem Tanz in Hamburg und Brüssel. An der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig studierte sie Schauspiel. Kretschmann ist Schauspielerin und Regisseurin, lebt autofrei und vegetarisch, fährt Singlespeed und kämpft für eine nachhaltige Welt. 2012 hatte sie die Idee vor dem Schauspiel Köln einen urbanen Garten anzulegen. Mit Überzeugung und Tatkraft plant, pflegt und entwickelt sie als Leiterin das künstlerische Langzeitprojekt CARLsGARTEN ständig weiter. Sie ist Mutter von vier Kindern.


1. Februar 2024, 19 Uhr
FORUM LITERATUR: Der Übergriff
Lesung mit Ursula Krechel

Einführung und Gespräch: Eva Birkenstock (Direktorin, Ludwig Forum Aachen) und Hermann Müller (Freier Literaturkurator, Berlin)

„Eine Frau beginnt zu reden. Dabei sind ihre Lippen schon ganz spröde, so oft ist ihr über den Mund gefahren worden. Aber wie entkommt sie dieser Einschüchterung? Indem sie den Mund nur noch öffnet, um zu essen, zu küssen und zu staunen? Andererseits: Gibt nicht gerade das Schweigen der Stimme Raum, die ihr den Mund verbietet? Zu oft ist geschwiegen worden, auch damals, als das ganze Haus hörte, wie die Nachbarmädchen geschlagen wurden. Hat man die eigene Sprache verlernt, weil alle verlernt haben hinzuhören? Wie der Reporter, der nicht mehr hinhört, wenn er vom Krieg berichtet, so fest hat er jede Verzweiflung im Griff."

Ursula Krechel liest aus der 2001 entstandenen Erzählung Der Übergriff. Die Lesung wird mit dem vom SWR 2004 produzierten Hörspiel Meine Stimme ist mit den Fischen geschwommen kombiniert, das nach Motiven in Ursula Krechels Erzählung entstanden ist. Die Schauspielerin Angela Winkler ist die Protagonistin.

Eintritt: 10 Euro / 7 Euro
AK und VVK im Museum
Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten. Erste Lyrikveröffentlichungen 1977, danach erschienen Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. 2009 erhielt Ursula Krechel den „Joseph-Breitbach-Preis", 2012 wurde sie für ihren Roman Landgericht mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Ursula Krechel ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Akademie der Künste Berlin und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Sie lebt in Berlin. Zu ihren letzten Veröffentlichungen gehören Beileibe und zumute, Gedichte, 2021, Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen, Essays, 2022 sowie die Neuauflage der Erzählung Der Übergriff, 2022.

Weitere Veranstaltungen:

Donnerstag, 25. April 2024, 19 Uhr
FORUM LITERATUR: Daddy Issues
Lesung mit Dino Pešut

Donnerstag, 6. Juni 2024, 19 Uhr
FORUM LITERATUR: Karl May
Lesung mit Enis Maci und Mazlum Vergiz

Im Jahr 2024 wird die Buchhandlung Backhaus im Rahmen einer Kooperation mit dem Forum Literatur Büchertische für die Leseabende der Reihe einrichten.