Alles rund um Aachen

Boxender Inklusionsassistent und Ex-Polizist hat viele Kinder stark gemacht. „Sie haben im wahrsten Sinnen des Wortes viele Kinder in der StädteRegion Aachen stark gemacht!" Der städteregionale Bildungsdezernent, Markus Terodde, hat jetzt mit dem Aachener Manfred Lutter einen ganz besonderen Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet. Lutter war seit 2015 für die StädteRegion einer der Pioniere als systemischer Inklusionsassistent.

Dabei war er nicht wie bislang oft üblich, einem einzelnen Kind zugeordnet, sondern war mit seinen Förderangeboten für alle Kinder in der Schule da. Dabei konnte der erfolgreiche Boxtrainer insbesondere den Boxsport an den Grundschulen in Alsdorf-Hoengen und Gut Kullen in Aachen etablieren. „Die Arbeit mit den Kindern hat mit immer sehr viel Spaß gemacht! Ich denke, ich habe vielen etwas mit auf den Weg geben können", fasst Lutter zusammen.

Foto (Holger Benend, StädteRegion Aachen):

Manfred Lutter (3. v. l.) ist jetzt in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden. Die besten Wünsche gaben ihm (v. l. n. r.): Ralf Pütz (Zentrale Dienste), Bildungsdezernent Markus Terodde, Alexandra Gasper und Ruth Meyering (Schulamt) und Patrick Gier (Personalrat) mit auf den Weg.

 

Nach dem Abitur in Aachen und der Bundeswehrzeit war Lutter 27 Jahre lang Polizeibeamter. Zwischenzeitlich leitete er zudem drei Jahre lang den elterlichen Baustoffhandel als Geschäftsführer. Durch die Präventionsarbeit der Polizei kam Lutter in den Kontakt mit verschiedenen Schulen. „Da reifte in mir der Wunsch, gezielt mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und hier schon ganz früh präventiv tätig zu werden." Hinzu kam, dass der passionierte Boxer – immerhin deutscher Meister 1983 – zwischenzeitlich ein erfolgreiches Studium zum Diplomtrainer an der Sporthochschule Köln abgelegt hatte. „Damit bin ich dann gewechselt und seit 2004 ununterbrochen in den verschiedensten Schulen tätig." Bei der StädteRegion Aachen war Lutter 2015 einer von 120 Bewerberinnen und Bewerbern auf die erste Ausschreibung von fünf Stellen für systemische Inklussionsassistenten im Projekt „Kobsi".

„Manfred Lutter gehört zweifellos zu den Vorzeige-Inklusionshelfern", sagt die Leiterin des städteregionalen Schulamtes, Ruth Meyering. „Ich habe immer von Ihnen als Beispiel erzählt, wenn ich anderen das Projekt vorgestellt habe. Gerade durch Ihre spannende Biografie konnten Sie viel zum Erfolg beitragen." Heute ist Kobsi mit rund 30 Stellen in der gesamten StädteRegion Aachen an den Schulen nicht mehr wegzudenken und ein absolutes Erfolgsmodell. Lutter: „Ich habe in all den Jahren sicherlich mit mehr als 1.000 Kindern beim Boxen gearbeitet. Acht oder neun sind in dem Sport richtig gut geworden, aber alle haben dabei ganz viel für ihr Leben mitgenommen. Regeln einzuhalten, Fairness und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gehören zum Boxen und bringen zudem jeden jungen Menschen im Leben weiter."

Manfred Lutter hat sich für die neue freie Zeit schon einiges vorgenommen. Zum einen wird er an der Grundschule in Aachen weiter in Projekten mit den Kindern arbeiten. „Ich bleibe auch aktiver Trainer im Boxsport und bin im Verband weiterhin Trainerausbilder." Ganz besonders hat es ihm allerdings Südafrika angetan und dort im speziellen die Stadt Mossel Bay. „Dort werde ich sicherlich künftig noch viel öfter sein!" Seit 2017 hat Lutter dort und in Kapstadt in der Boxszene schon viele Kontakte geknüpft. So ist er auch einer der Trainer des Boxclubs in Mossel Bay. „Da konnte ich in den letzten Jahren schon viel neu aufbauen. Die Stadt hat mich letztens sogar zum Ehrenbürger ernannt. Mein Traum bleibt aber ein Austausch zwischen jungen Boxern aus Südafrika und Deutschland." Wer Manfred Lutter kennt, weiß, dass er - wie im Boxring – sehr zielstrebig an der Realisierung dieses Wunsches arbeiten wird.