Alles rund um Aachen

Mit einer erfreulichen Bilanz kann das Team der Geschäftsstelle Klimaneutrales Aachen das Jahr 2023 beschließen. Seit November hat sich die Zahl der sogenannten „Commitments" zum Aachener Klimastadtvertrag mehr als verdoppelt: 68 Bekenntnisse liegen inzwischen vor. Im März 2024 wird der Klimastadtvertrag bei der EU-Kommission eingereicht. In Anlehnung an die EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030" soll die Zahl der Commitments bis dahin noch auf 100 steigen.

„Mit der Erstellung des Aachener Klimastadtvertrages werden wir belegen, wie engagiert einerseits die Stadtverwaltung, aber noch mehr die gesamte Stadtgesellschaft das Ziel der Klimaneutralität in Aachen verfolgt. Wir sind optimistisch, die 100 Unterschriften bis zur Einreichung im März sogar zu übertreffen", so Heiko Thomas, Beigeordneter für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude. Die Beteiligung kann in vielen Facetten vorgenommen werden: von der Selbstverpflichtung zur Klimaneutralität – gänzlich oder in Teilen – über Innovation und Wissen bis zu Multiplikation und Aufklärung. Der Klimastadtvertrag gilt als umfassender Plan von Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft, um den Weg zur klimaneutralen Stadt zu bewältigen.

Zu den ersten Unterstützenden des Klimastadtvertrages gehören neben RWTH und FH Aachen auch Energieunternehmen und Handwerksbetriebe. Inzwischen sind weitere Unternehmen aus den Bereichen Energie, Ingenieurswesen, Bauen und Informationstechnologie hinzugekommen, ebenso Kammern, Architekten, städtische Unternehmen, Vereine und viele ehrenamtliche Initiativen. Auch die SCHUMAG AG gehört dazu, ein energieintensives metallverarbeitendes Industrieunternehmen mit knapp 40.000 qm Produktionsfläche in Aachen, 360 Maschinen und zwölf Unternehmen auf dem Gelände. Dazu Johannes Wienands, CEO der SCHUMAG AG, bei einem Besuch von Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen: „Wir konnten deutlich machen, dass industrielle Entwicklung heute nicht ohne Nachhaltigkeit in mehrfacher Hinsicht gedacht werden kann: Ohne industrielle Fertigung keine ressourcenschonenden Zukunftstechnologien. Und ohne Ressourcenschutz in der Produktion keine Zukunft für industrielle Fertigung. Deshalb erzeugen wir bereits heute mehr als ein Drittel der von uns benötigten Energie selbst auf unserem Gelände – mit Photovoltaik und einem eigenen BHKW." Großen Respekt hat zudem die Beteiligung der Initiative Klimaentscheid gefunden, die nicht nur die Aktivitäten als Initiative klimaneutral gestalten will, sondern bis in die private Situation hinein die Selbstverpflichtung zur Klimaneutralität eingeht.

Ein klimaneutrales Aachen kann nur gemeinschaftlich erreicht werden. Daher sind Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Initiativen, Interessenvertretungen und Verbände weiterhin dazu eingeladen, eigene Beiträge in den Klimastadtvertrag einzubringen. Es gibt verschiedene Beteiligungsstufen von Basis- bis zu Premium-Partnerschaften. Zudem ist das Einbringen durch ein Unterstützungsschreiben möglich.

Die Stadt hat sich bereits im Jahr 2020 per Ratsbeschluss zur Klimaneutralität bekannt. Seit 2022 gehört Aachen zu 100 ausgewählten Städten in Europa, die beispielhaft zeigen wollen, wie kommunale Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 erreicht werden kann. Ein erster Meilenstein ist die Erstellung eines Gesamtplans für den Weg zur CO2-neutralen Kommune.

Die EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030" ist für Aachen ein wichtiges Instrument auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune. Die Auswahl als Best-Practice-Stadt aus insgesamt 370 Bewerberstädten ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern gilt auch als Qualitätssiegel und Zeugnis eines Konzepts für das eine Ziel: Im Jahr 2030 werden in Aachen nur noch so viele Treibhausgase freigesetzt, wie sie durch die Bindung von Kohlenstoff ausgeglichen werden können.

Die Leiterin der Geschäftsstelle Klimaneutrales Aachen bei Altbau Plus, Dr. Carin Jansen, berät und nimmt Beiträge für den Klimastadtvertrag noch bis zum 31. Januar 2024 unter folgenden Kontaktdaten entgegen: klimaschutz@mail.aachen.de, 0241 432 36731.

Weiterführende Infos sowie die Vorlage für einen eigenen Beitrag zum Klimastadtvertrag sind unter www.aachen.de/klimaschutz zu finden.