Sie geben Kindern eine Stimme, machen Kinderrechte in Schulen bekannt, lernen und leben Demokratie, engagieren sich für Kinderrechte hier vor Ort und weltweit und hoffen auf Nachahmer*innen – die Kinder des Kinderparlaments Aachen.
Bereits zum zehnten Mal waren Schüler*innen aus den dritten und vierten Schuljahren aus 23 Aachener Grundschulen am Tag der Kinderrechte, dem 20. November, ins Aachener Rathaus gekommen, um dort die letzte Sitzung des Jahres abzuhalten. Vor zehn Jahren waren es noch sechs Grundschulen, die beim damaligen Oberbürgermeister Marcel Philipp eine Kindersprechstunde hatten. Das Kinderparlament ist eine Kooperation von Aachener Grundschulen und der UNICEF-Gruppe Aachen.
Foto (© Stadt Aachen/Jane Kaimer)
Wie die Profis: Das Kinderparlament bei der Sitzung im Ratssitzungssaal des Aachener Rathauses.
Das Kinderparlament, das mittlerweile drei bis vier Mal pro Jahr an unterschiedlichen Orten in der Stadt tagt, wurde von Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen im Foyer des Rathauses herzlich empfangen und zunächst wurde gemeinsam ein Lied für Kinderrechte gesungen, das auch Keupen und Heinrich Brötz, Beigeordneter der Stadt für Bildung, Jugend und Kultur, lauthals mitsangen. Keupen nach der musikalischen Einstimmung: „Damit habt Ihr die Sonne ins Rathaus gebracht." Und mit Blick auf die vielen Schilder und Banner der Kinder: „Und natürlich die Kinderrechte, über die wir heute sprechen wollen."
In ihrer Begrüßung hielt die Oberbürgermeisterin ein Plädoyer für gute Schulen, in denen die Kinder gerne sind und Spaß haben: „Wir brauchen schlaue Köpfe in der Zukunft, dazu braucht es gute Schulen, um den Kindern die Chancen die das Leben für sie bereithält zu erschließen." Sie bedankte sich ausdrücklich bei den Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen, die die Kinder jeden Tag unterstützen, denn da, wo man gerne ist und Spaß hat, da lernen Kinder am besten für das Leben.
Nachdem die Kinder, ihre Begleiter*innen aus den Grundschulen und von UNICEF in den Sitzungssaal des Aachener Rathauses gewechselt waren, ging es auch sehr schnell zur Tagesordnung – und die war gut gefüllt. Routiniert riefen die drei Vorsitzenden Paula, Julia und Ella aus der Grundschule Brander Feld die einzelnen Punkte auf, die dann von Kindern aus unterschiedlichen Schulen vorgetragen wurden. Oberbürgermeisterin Keupen und Beigeordneter Brötz standen zu allen Fragen Rede und Antwort.
Und die Forderungen waren meist sehr konkret: Man wolle öfter das DEPOT in der Talstraße nutzen, wo die letzte Sitzung inklusive einer Kunstaktion stattfand. Auch nach den Wünschen des vergangenen Jahres zur Gestaltung des Platzes der Kinderrechte vor dem DEPOT wurde kritisch nachgehakt – schließlich seien noch nicht alle umgesetzt. „Die Mappe liegt auf meinem Schreibtisch. Aber ein paar Wünsche, zum Beispiel der Trinkbrunnen, sind so groß, dass wir die gut vorbereiten müssen", so Keupen. „Aber es ist nicht vergessen. Versprochen!", versicherte sie.
Mehr Platz für die Schule am Lousberg wurde auch gefordert, ein Anbau und die Nutzung der Hausmeisterwohnung. „Wir wollen ja hier ehrlich miteinander umgehen", betonte Heinrich Brötz und räumte ein: „Einen Anbau wird es in der nächsten Zeit nicht geben. Der ist nicht geplant. Dafür ist aktuell auch kein Geld da. Aber für den Hinweis auf die nicht genutzte Hausmeisterwohnung danke ich Euch. Das gebe ich weiter."
Zum Ende der „Kindersitzung" im Ratssaal versprachen sich alle Beteiligten bald wieder zusammenzukommen, um weiter an den wichtigen Themen der Kinder zu arbeiten.