RWTH

Die Professoren Fabian Kießling und Twan Lammers sind in der Liste der „Highly Cited Researchers“ vertreten: Zu den weltweit am häufigsten zitierten Forschenden gehören der Mediziner Fabian Kießling und der Pharmazeut Twan Lammers. Die RWTH-Professoren waren bereits in den vergangenen beiden Jahren als sogenannte Highly Cited Researcher gelistet.

Fabian Kießling ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Molekulare Bildgebung und einer der Direktoren des Helmholtz Instituts für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen. Zuvor leitete er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg die Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik und die Junior-Gruppe Molekulare Bildgebung. Kießling ist einer der Pioniere der molekularen Bildgebung in Deutschland und hat wegweisende Beiträge zur volumetrischen Flächendetektor-Computertomographie, der Superresolution und molekularen Ultraschallbildgebung sowie zur tumorgerichteten Nanomedizin-Therapie geleistet. Hierdurch können Krankheiten auf molekularem wie physiologischem Niveau besser charakterisiert und Therapien auf Patienten individuell angepasst werden.

Twan Lammers betreut das Lehr- und Forschungsgebiet für Nanomedizin und Theranostik der RWTH. 2009 kam Lammers als Arbeitsgruppenleiter zum Institut für Experimentelle Molekulare Bildgebung und übernahm 2014 die Universitätsprofessur für Nanomedizin und Theranostik. 2012 erhielt Lammers einen ERC Starting Grant und 2019 einen ERC Consolidator Grant. Zudem wurden ihm 2015 und 2018 zwei ERC Proof of Concept Grants zugesprochen. Seine Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet der pharmazeutischen Technologie, der Modulation des Tumormikromilieus und des bildgestützten, tumorgerichteten Wirkstofftransports.

Gemeinsam sind sie Sprecher des Graduiertenkollegs „Tumor-Targeted Drug Delivery“, welches tumorgerichtete Wirkstoffträgersysteme und Krebsnanotherapien erforscht. So sollen die Wirksamkeit von Immuntherapien mittels neuer Wirkstoffträgersysteme und Nanomedizinformulierungen gesteigert sowie mRNA und siRNA als vielversprechende Werkzeuge für die Therapie untersucht werden. Zudem bietet künstliche Intelligenz ein hohes Potenzial für die Diagnostik und Präzisionstherapie. Der Mehrwert maschinellen Lernens beispielsweise für die Formulierungsoptimierung, die Patientenauswahl, das Therapieansprechen, deren Überwachung und die individualisierte Behandlung wird daher analysiert. Mit der Entwicklung neuer Plattformen werden in-vitro- und in-vivo-Studien verbunden.

Die „Highly Cited Researchers“ werden aus den Veröffentlichungen ermittelt, die im „Web of Science“-Zitierindex zu den ersten ein Prozent der Zitate nach Fachgebiet und Publikationsjahr gehören. In die Liste werden demnach diejenigen aufgenommen, deren Publikation zu dem einen Prozent der am häufigsten zitierten Veröffentlichungen in ihrem Fachbereich gehören. In diesem Jahr umfasst die Liste weltweit 7125 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Zitationen dienen in der Wissenschaft als Indikator für die Bedeutung von Publikationen und werden auch als Maßstab für die Qualität der Arbeiten gesehen. Je häufiger ein Text zitiert wird, desto höher ist seine Sichtbarkeit und damit auch die weltweite Wahrnehmung des Autors. „Wir sehen diese Auszeichnung als großen Erfolg für die Leistung des gesamten Instituts und freuen uns sehr über Resonanz unserer Arbeiten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft“, sagen Kießling und Lammers, die beide auch Mitglieder des Profilbereichs Medical Science & Technology (MedST) der RWTH sind.