Alles rund um Aachen
Er war der erste Umweltdezernent der Stadt Aachen. Dr. Heinrich Getz
hatte seine Tätigkeit in Aachen im Januar 1987 begonnen. Er kehrte dafür
aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn zurück. Dort war der gelernte
Jurist im Innenministerium Hans-Dietrich Genschers für die Abteilung
Umweltschutz zuständig gewesen.

Bei einer Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen des Umweltamtes in
Aachen im April 2012 sagte Getz: ,,Diese Kenntnisse konnte ich in meiner
Heimatstadt Aachen gut gebrauchen." Hilfreich waren ihm auch seine
Erfahrungen im Politbetrieb. Getz war CDU-Mitglied und wusste, dass im
christdemokratisch regierten Aachen Umweltthemen nicht allzu leicht zu
platzieren sein würden. Er war es, der das Umweltamt als neue städtische
Einrichtung mit viel Engagement und Herzblut etablierte und zu einer
bedeutenden Einrichtung aufbaute.

Schon bei einer ersten Aufgabe des neuen Umweltamtes stieß Getz auf
Kritik. Er sollte mit seinen Umweltfachleuten den Landschaftsplan
fertigstellen und durchsetzen. Dahinter verbarg sich eine erste
ökologische Erhebung, die besagte, welche Flächen als schützenswert
gelten. Viele Menschen waren damals sehr unsicher, weil nicht mehr
überall gebaut werden konnte. Auch die Angst vor hohen Kosten war
sehr groß. Dennoch wurde der Landschaftsplan der Stadt Aachen im August
1988 rechtskräftig.

Heinrich Getz setzte in seiner achtjährigen Amtszeit bis Januar 1995
aber auch andere sehr wichtige Impulse für die Fortentwicklung Aachen.
Er setzte mit viel Geduld und Hartnäckigkeit ein
Abfallwirtschaftskonzept zur Entsorgung, Trennung und Vermeidung von
Müll durch. Das Giftproblem in der Deponie Warden musste damals
gelöst werden und die neue Verbrennungsanlage in Weisweiler sollte
dabei helfen. Getz begleitete die neueingeführten
Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Planungsverfahren, wirkte mit an
der Erstellung eines Altlastenkatasters und realisierte erste große
Sanierungen.

Sein besonderes Augenmerk galt der Förderung regenerativer Energien,
was aus heutiger Sicht seine Weitsicht unterstreicht. Aus dem ,,Aachener
Modell zur kostendeckenden Vergütung von erneuerbaren Energien" aus
dem Jahr 1993 ging das heutige bundesweit gültige
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hervor. Getz sagte einmal: ,,Die Idee
stieß damals auf eiserne Widerstände." Doch sie wurde zu einem Vorbild
in vielen anderen Kommunen.

Heinrich Getz hat vielfältige Erfolge für die Ausgestaltung einer
lebenswerten und ökologisch orientierten Stadt gehabt. In seiner
Amtszeit wurde Aachen zur ,,ökologischen Stadt der Zukunft". Im Jahr
1991 wurde das erste Umwelttelefon freigeschaltet, bei dem die
Bürgerinnen und Bürger viele wichtige Informationen zu den Themen
Umweltschutz, Energie, Abfall und Mobilität erhalten konnten.

Am Samstag 1. Juni, ist Getz im Alter von 80 Jahren in Aachen
gestorben. Oberbürgermeister Marcel Philipp würdigte sein Wirken und hob
hervor, dass Getz stets einen offenen und direkten Umgang mit den
Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung und mit dem Rat der Stadt
gepflegt habe. Er habe für Verlässlichkeit und Menschlichkeit gestanden
und sei stets auf der Suche nach einem Konsens gewesen, der für alle
Seiten tragbar war.







Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
Haus Löwenstein
Markt 39
52058 Aachen