Veranstaltungen

Mehr als fünfzig Werke aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert umfasst die Sammlung altflämischer und altniederländischer Gemälde des Suermondt-Ludwig-Museums. Erstmals wird dieser Gesamtbestand, der von Barthold Suermondt bis hin zu Peter und Irene Ludwig über Jahrhunderte zusammengetragen wurde, jetzt eigens in einer Ausstellung gewürdigt und für ein breites Publikum erschlossen.

Ausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum „Das Museum setzt hier eine wunderbare Idee um, die viele Dimensionen hat", unterstreicht Aachens Kulturdezernent Heinrich Brötz zur Eröffnung. „Die Ausstellung zeigt nicht nur Gemälde, sondern dokumentiert eindrucksvoll, wie intensiv hier im Hause geforscht wurde."

Neueste Untersuchungsergebnisse, die in jahrelangen kunsthistorischen sowie gemäldetechnologischen Forschungen erzielt werden konnten, will die Präsentation anschaulich vermitteln. „Ich bin besonders stolz darauf", freut sich Till-Holger Borchert, Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums, „dass wir in diesem „Heimspiel" ausschließlich auf eigene Werke zurückgreifen, und so nicht nur einige der verborgenen Schätze des Hauses zeigen, sondern auch völlig auf Kunsttransporte verzichten konnten."
Die gewonnenen Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf den Entstehungsprozess einzelner Werke sowie zur Arbeitsteilung in den Malerwerkstätten. Besucher*innen erfahren, wie künstlerische Ideen umgesetzt wurden und wie sich Wünsche und Bedürfnisse der einstigen Auftraggebenden auf das Ergebnis auswirkten. In einigen Fällen ist es nun erstmals gelungen, die Funktion der Gemälde zu rekonstruieren, die ursprünglich Teil größerer Bildensembles formten oder als Einzeltafeln die spirituellen Qualitäten der privaten Andacht steigern sollten.

Neben Meisterwerken aus den Ateliers von Hans Memling, Ambrosius Benson, Albrecht Bouts und Joos van Cleve sowie Gemälden aus flämischen Kunstzentren – Antwerpen, Brüssel, Brügge und Gent – besitzt das Suermondt-Ludwig-Museum auch eine große Anzahl von Tafelbildern, die aus Kunstzentren in den nördlichen Niederlanden stammen. Dort ist der noch erhaltene Bestand spätmittelalterlicher Gemälde durch Bildersturm und Reformation wesentlich kleiner als in Flandern. Der Aachener Bestand ist daher von kaum zu überschätzender Bedeutung. Malereien von unter anderem Cornelis Engebrechtsz. und dessen Schüler Lucas van Leyden, vom anonymen Meister von Delft sowie dem in Amsterdam tätigen Jacob van Oostsanen ergänzen die Gemälde der flämischen Meister und gestatten so einen umfassenden Einblick in unterschiedlichste Erscheinungsformen der Malerei zwischen 1450 und 1550 in den gesamten Niederlanden.

Zeitraum: 26.10.2023 bis 14.04.2024