Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Für die rund 200 angehenden Polizistinnen und Polizisten des zweiten Jahres an der Fachhochschule der Polizei Aachen stand jetzt ein ganz besonderer Exkursionstag an: der „Tag der Menschenrechte".

Dabei wurden in kleineren Gruppen jeweils Institutionen wie die Tafel, das Café Zuflucht, die Jüdische Gemeinde oder eben auch das Kommunale Integrationszentrum und das Gesundheitsamt der StädteRegion besucht. „Wir können nach einigen Jahren, die wir an diesem Tag aufgrund der Corona-Situation eher theoretisch unterwegs waren jetzt endlich wieder vor Ort gehen und den Austausch suchen", sagt Mitorganisator Professor Peter Schröder-Bäck von der Fachhochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung.

Foto (Holger Benend, StädteRegion Aachen):

Rund 30 angehende Polizistinnen und Polizisten haben jetzt im Rahmen ihres „Tages der Menschenrechte" das Gesundheitsamt und das Kommunale Integrationszentrum der StädteRegion Aachen besucht.

 

Im Gesundheitsamt der StädteRegion stand das Thema „psychische Erkrankungen" auf dem Plan. Der Leiter des sozialpsychiatrischen Dienstes und Facharzt für Psychiatrie, Holger Schorn, erklärte den Polizei-Nachwuchskräften die häufigsten psychischen Erkrankungen. „Es gibt immer dann Schnittpunkte in der Arbeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Polizei, wenn von psychisch erkrankten Menschen eine Selbst- oder Fremdgefährdung ausgeht. Zudem auch dann, wenn ein Arzt gegen den Willen des Betroffenen die Einweisung in eine stationäre Unterbringung empfiehlt." Einige der angehenden Polizeikräfte hatten in ihren praktischen Ausbildungsteilen schon mit psychisch Erkrankten zu tun. Und so entwickelte sich ein sehr lebhafter Vormittag, bei dem viele Fragen beantwortet werden konnten und vor allem viel Verständnis für die Arbeit der jeweils anderen Institution geschaffen wurde. Zentral war aber, dass gerade auch für die Situation der psychisch Erkrankten Verständnis geschaffen wurde. Nicht zuletzt durch die Einbeziehung von zwei Genesungsbegleitern, die ihre Erfahrungen mit selbst erlebten Polizeieinsätzen schilderten.

Ähnlich positiv lief das Kennenlernen der zweiten Gruppe im Kommunalen Integrationszentrum (KI) der StädteRegion. In kleinen Gruppen konnten die künftigen Polizistinnen und Polizisten die verschiedenen Angebote des KI zur Rassismusprävention (NRWeltoffen, Miteinander) sowie rund um Mehrsprachigkeit (Sprachmittlerpool) kennenlernen. Besonders interessant wurde es, als in den Gruppen die Perspektive und Lebenswelt der Ratsuchenden Migrantinnen und Migranten und gerade auch der Kinder und Jugendlichen ganz konkret dargestellt wurde.

Alles in allem ein Tag, bei dem viel Verständnis füreinander und auch für die verschiedensten Menschen, mit denen die Polizei in ihrer täglichen Arbeit zu tun hat, geworben wurde. Schröder-Bäck: „Das ist ein fester Bestandteil in unserer Ausbildung, und wir werden diesen Tag der Menschenrechte sicher auch im kommenden Jahr anbieten."