Alles rund um Aachen

Aktuell keine bestätigten Fälle in der StädteRegion. Das Veterinäramt rät, die Bestände genau zu beobachten.Im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen besteht jetzt ein amtlicher Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Blauzungenkrankheit (Bluetonguedisease, BT) in einem schafhaltenden Betrieb.

Eine Bestätigung durch das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Löffler-Institut) steht noch aus. Das Veterinäramt der StädteRegion Aachen rät Tierhaltern in der Region deshalb, ihre Bestände genau und aufmerksam zu beobachten.

In den Niederlanden wurden bereits Anfang September erste Fälle der Krankheit nachgewiesen. Betroffen waren Mitte September nach Angaben des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mehrere Betriebe in den Provinzen Utrecht und Nordholland.

Die Krankheit ist eine für Rinder und Schafe hauptsächlich akut verlaufende Infektionskrankheit. Das Virus wird über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) übertragen. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Sie können sich nicht mit dem Virus anstecken. Empfänglich sind vor allem Ziegen und andere Wiederkäuer. „In einem Verdachtsfall sollte unverzüglich das hiesige Veterinäramt informiert werden. Daraufhin erfolgt eine amtstierärztliche Untersuchung. Zudem werden bei einem Verdachtsfall die notwendigen labordiagnostischen Abklärungsuntersuchungen in die Wege geleitet", so Dr. Swantje Schumacher, Amtstierärztin im städteregionalen Veterinäramt. Bei einem Ausbruch der anzeigepflichtigen Tierseuche haben Landwirte mit wirtschaftlichen Einbußen zu rechnen.

Bei der Blauzungenkrankheit wird derzeit nach 24 verschiedenen Serotypen unterschieden. Beim Ausbruch in den Niederlanden handelt es sich um das Serotyp 3 des Virus. „Impfstoffe, mit deren Hilfe in der Vergangenheit die Ausbreitung wirksam bekämpft werden konnte, stehen leider zurzeit für diesen Serotyp nicht zur Verfügung", sagt Schumacher.

Typische Symptome der Krankheit, insbesondere bei Schafen, sind unter anderem Fieber, Apathie, Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich, vermehrter Speichelfluss und eine geschwollene Zunge. Bei den erkrankten Tieren kann es auch zu Todesfällen kommen. Der Transport von empfänglichen Tierarten aus den Niederlanden in Betriebe nach Deutschland ist bis auf weiteres nicht mehr möglich.

Weiterführende Informationen sind auf den Seiten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen zu finden: https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tiergesundheit/tierseuchenbekaempfung/tierseuchen/blauzungenkrankheit