Stolberg

Der Stolberger Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 29.08.2023 der Umstellung des Abfallsystems in Stolberg zugestimmt. Alle Fraktionen wurden im Vorfeld in mehreren Terminen ausführlich über die Systemumstellung informiert.

Die wichtigsten Neuerungen: Die 35-Liter-Ringtonne wird abgeschafft und durch neue Mülltonnen mit Rädern ersetzt. Weiter wird zur Getrennthaltung von organischen Abfällen aus der Küche die Küchentonne angeboten. Nach einem erfolgreichen Test im Stadtteil Breinig wird somit die Küchentonne allen Kupferstädtern angeboten.

Die RegioEntsorgung hat auf Grundlage der Ratsempfehlung Ende September alle Stolberger Grundstückseigentümer angeschrieben und über die Umstellung informiert. „Wir setzen die Empfehlung des Stadtrates um, weil das Festhalten an dem jetzigen System mit der nicht rollbaren 35-Liter-Ringtonne aus Arbeitsschutzgründen zu erheblichen Kostensteigerungen wegen des größeren Personalaufwandes bei der Leerung geführt hätte“, so Stephanie Pfeifer, Vorständin des Kommunalunternehmens RegioEntsorgung.

In den vergangenen Tagen haben sich sowohl gegenüber der RegioEntsorgung als auch gegenüber der Stadt Stolberg viele Fragen zu den Gebührenkalkulationen und der im Schreiben hinterlegten Rückmeldefrist (20.10.2023) ergeben. Alle Fragen zur Systemumstellung werden auf der Internetseite  https://regioentsorgung.de/stolberg/  oder der städtischen Homepage www.stolberg.de beantwortet. In dieser Woche hat die RegioEntsorgung bei den Abfuhren Infoflyer an den Tonnen verteilt, die auf die Informationen auf diesen Homepages hinweisen.

RegioEntsorgung und Stadt geben die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was passiert, wenn die Rückmeldefrist 20.10.2023 nicht eingehalten wird?
Nach Ablauf der Frist zur Rückmeldung werden ab dem 15.11.2023 die im Schreiben zugeteilten Behälter durch die RegioEntsorgung gestellt. Diese werden dann auch so im Gebührenbescheid veranlagt. Alle nach der Frist eingegangenen Änderungswünsche werden selbstverständlich trotzdem entgegengenommen und bearbeitet. Der Behältertausch kann jedoch aus logistischen Gründen erst im ersten Quartal 2024 erfolgen.

Warum kann die Frist nicht nach hinten verschoben werden, bis die Gebühren berechnet sind?
Die Rückmeldefrist ist auf den 20.10.2023 festgesetzt, weil nur anhand möglichst vieler Rückmeldungen seriös die neuen Abfallgebühren berechnet werden können und nur so die RegioEntsorgung die Umstellung zum 01.01.2024 umsetzen kann (Tonnenbestellung, Tourenplanung usw.).

Wenn die Systemumstellung nicht vollzogen oder verschoben werden würde, würden die Kosten spürbar steigen, weil die RegioEntsorgung zur Einhaltung der Arbeitsschutzgesetze deutlich mehr Personal für die Leerung der nicht rollbaren 35-Liter-Tonne einplanen müsste.

Was kostet die Küchentonne?
„Auch Stolberg kann endlich zum 1.1.2024 eine Küchenabfalltonne anbieten. Die Bioabfälle gehen damit nicht in die teure Müllverbrennung sondern werden ökologisch vergährt und für Produkte wie Gartenerde und Kompost wieder verwendet“, erklärt Bürgermeister Patrick Haas.

Die Gebühr wird von der Stadt Stolberg berechnet und wird vorbehaltlich der Entscheidung des Stadtrates zwischen 50-60 Euro pro Jahr liegen. Eine genaue Gebührenberechnung erfolgt in den nächsten Wochen auf Grundlage der Bestellzahlen Durch die Küchentonne kann die pro Kopf kalkulierte Restmüllmenge um die Hälfte von 15 Liter auf 7,5 Liter reduziert werden.

Was kostet die Restmülltonne und wird es insgesamt teurer oder billiger?
Die Kosten für die Restmülltonne können mangels abgeschlossener Gebührenberechnung und Entscheidung des Stadtrates noch nicht exakt beziffert werden. Eine Senkung ist aber wahrscheinlich.

Die Systemumstellung ist vom Aufwand her damit nahezu kostenneutral, wenn die Restmüllmenge pro Kopf durch die Bestellung der Küchentonne oder die Möglichkeit der Eigenkompostierung von 15 auf 7,5 Liter reduziert wird. In jedem Fall lohnt sich die Mülltrennung auch finanziell.

Die Mehrabfuhr der Küchentonne wird durch den verringerten Personalaufwand bei der Restmüllentsorgung und durch den Wegfall der 35-Liter-Tonne mit Grundstücksanschluss ausgeglichen. Möglich sind aber wie in jedem Jahr systemunabhängige Kostensteigerungen, beispielsweise wegen gestiegener Löhne, gestiegener Tankkosten für die Abfuhrfahrzeuge oder weiterer Kostensteigerungen am Markt. „Auch hier sind wir aber guter Dinge, solche Kostensteigerungen vermeiden zu können“, sagt Bürgermeister Patrick Haas.

Wie kann das kalkulierte Restmüllvolumen reduziert werden?
Das kalkulierte Restmüllvolumen pro Kopf kann um die Hälfte auf 7,5 Liter reduziert werden, indem die Küchenabfälle in der neuen Küchenabfalltonne oder per Eigenkompostierung entsorgt werden.

Wie kommt das Mindestbehältervolumen zustande?
Die Mindestmüllmenge wurde für Stolberg rechnerisch nachgewiesen. Die 15 Liter je Person und Woche gelten bei allen Mitgliedern des Zwecksverbandes, somit auch in den anderen Städten. Sie entspricht dem heutigen durchschnittlichen Entsorgungsverhalten der Bürger. Für die Bürger, die Küchenabfall getrennt in der Küchenabfalltonne entsorgen oder im Garten kompostieren, kann die Restmüllmengen auf 7,5 Liter reduziert werden.