Alles rund um Aachen

... Instagram-Kampagne zum Pogromnachtgedenken will Jugendliche zwischen 16 und 25 erreichen. Zur lebendigen Erinnerungskultur in der StädteRegion Aachen gehört das Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 und ihre Opfer.

Dieses Jahr gibt es dazu ein besonderes Angebot: Studierende der FH Aachen haben für die StädteRegion Aachen die Social-Media-Kampagne „Spüre, was dahintersteckt" entwickelt. Sie zeigt Menschen und Orte in der Region, die mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Verbindung stehen. Die Bilder und Informationen wollen zum Nachdenken anregen: Es geht darum, die Vergangenheit zu verstehen, um zu spüren, was wir im Jahr 2023 schützen müssen.

Das betonte auch Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier beim Auftakt zur Kampagne. „Für viele Jugendliche ist die Zeit des Nationalsozialismus weit weg. Es ist aber wichtig, aus der Geschichte zu lernen und zu wissen, dass Werte wie Demokratie und Solidarität nicht selbstverständlich sind, sondern dass wir sie uns immer wieder neu erarbeiten und für sie kämpfen müssen." Wer begreift, dass der Nationalsozialismus kein abstrakter Begriff aus dem Geschichtsunterricht ist, sondern die Verbrechen der Vergangenheit auch genau hier – vor der eigenen Haustüre – passiert sind, kommt ins Nachdenken. Und genau das ist das Ziel der Partner, die im Projekt „Spüre was dahintersteckt" zusammenarbeiten. Dazu gehören zivilgesellschaftliche Gedenkinitiativen, das Bildungsbüro der StädteRegion Aachen und die FH Aachen. Finanziert wird die Kampagne über das Bundesprogramm „Demokratie leben!" (Partnerschaften für Demokratie in der StädteRegion Aachen).

Ansprechen wollen die Partner nicht nur, aber vor allem junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. In den nächsten Wochen werden auf dem Instagram-Kanal „neunterelfter.ac" Geschichten zu Menschen und Orten aus der Region zu sehen sein. In jedem Motiv treffen Bilder aus der Vergangenheit auf die Gegenwart und der Zusammenhang wird sichtbar. Eines zeigt zum Beispiel ein Portrait von Anna Amberg, die 1942 vom Aachener Hauptbahnhof nach Sobibor deportiert wurde. Außerdem zu sehen ist der Blick von der Burtscheider Brücke auf die Gleise am Aachener Hauptbahnhof, wie er heute zu sehen ist. Eine Freundin, die Amberg zum Bahnhof begleitet hatte, schrieb später an Ambergs Kinder: „Von der Burtscheider Brücke aus konnte ich alles sehen."

Kurze Erklärtexte liefern die passenden Informationen und regen dazu an, sich auch selbst gegen das Vergessen einzusetzen: Wer einen Ort in der eigenen Nachbarschaft kennt, kann zum Beispiel ein Foto mit den eigenen Gedanken dazu auf Instagram posten oder die Beiträge des Kanals „neunterelfter.ac" teilen. Weitere Möglichkeiten zum Mitmachen sind das Organisieren eigener Projekte mit Freunden oder Mitschüler_innen oder der Besuch von Veranstaltungen, die in der StädteRegion Aachen rund um das Thema Pogromnachtgedenken stattfinden. Weitere Informationen zur Kampagne sind auf dem Instagram-Kanal und auf der Internetseite neunterelfter.ac zu finden.

Und so geht es – Bedienungsanleitung zum Mitmachen auf Instagram

    Ein Foto von einem Ort in der StädteRegion Aachen aufnehmen, der mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Verbindung steht. Das kann zum Beispiel ein Mahnmal, ein Gebäude oder ein anderer Ort sein.
    Dem Foto kann man den „Filter" hinzufügen, der auf dem Kanal „neunterelfter.ac" zur Verfügung steht. Das ist eine kleine Grafik, deren Text man unverändert nutzen oder noch anpassen kann.
    Auf dem eigenen Instagram-Kanal eine Story dazu posten. Dabei den Kanal „neunterelfter.ac" markieren.