Eschweiler

Die Stadt Eschweiler freut sich, dass sie als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen einen Förderbescheid für die Durchführung einer Kommunalen Wärmeleitplanung erhalten hat.

Vorausschauendes Handeln und die frühzeitige Beantragung der Fördermittel ermöglichen der Stadt Eschweiler damit, als Vorreiterin in NRW voranzugehen und eine Kommunale Wärmeleitplanung weit vor den Fristen der zu erwartenden Bundesgesetzgebung in Form des Wärmeplanungsgesetzes umzusetzen.

Die Fördersumme von 122.800 € wird vom Projektträger „Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH" für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Kommunalrichtlinie mit einer Förderquote von 100 % bereitgestellt. Der Bearbeitungszeitraum für das Konzept liegt bei einem Jahr, gezählt ab offiziellem Projektbeginn im Oktober 2023.

Die Kommunale Wärmeleitplanung stellt einen wichtigen Baustein dar für die Wärmewende in Eschweiler als Teil der Energiewende. Da die Wärmeversorgung etwa 60 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland ausmacht und aktuell noch zu einem Großteil aus fossilen Quellen gespeist wird, ist die Wärmewende notwendig, um das Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 zu erreichen. Die Begrenzung der Erdüberhitzung durch eine zügige Treibhausgasneutralität ist Grundlage dafür, die Gesundheit aller Menschen in Eschweiler zu schützen und eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Gleichzeitig stellt die Kommunale Wärmeleitplanung eine große Chance dar, die örtliche Wertschöpfung zu stärken, Eschweiler als Wirtschaftsstandort attraktiv zu positionieren, die Energiesicherheit zu verbessern und viele weitere positive Nebeneffekte zu erzeugen.

Wichtige Bestandteile der Kommunalen Wärmeleitplanung sind die stadtweite Bestands- und die Potenzialanalyse. Bei der Bestandsanalyse wird mit Hilfe bereits erhobener Daten die räumliche Verteilung des gesamtstädtischen Wärmebedarfs ermittelt. Hierbei werden alle Wärmeverbraucher berücksichtigt, von öffentlichen Einrichtungen über Privathaushalte bis hin zu Unternehmen. In der Potenzialanalyse werden dann wiederum alle regenerativen Wärmequellen und Potenziale zur Energieeinsparung erhoben. Aus diesen Daten werden verschiedene Szenarien modelliert, die eine treibhausgasneutrale Versorgung mit Wärme ermöglichen. Am Ende wird mit Hilfe der Szenarien eine Strategie mit Maßnahmenplan aufgesetzt. Im Anschluss an die Erstellung der Kommunalen Wärmeleitplanung sollen die einzelnen Maßnahmen der Strategie umgesetzt werden, um die Wärmewende Wirklichkeit werden zu lassen.

Ein wichtiges Ergebnis der Kommunalen Wärmeleitplanung wird die Einteilung der Stadt in verschiedene Bereiche sein. Dabei wird unterschieden, ob sich ein Gebiet für die Versorgung mit Wärme über ein Wärmenetz eignet, was vor allem in dichteren Gebieten der Fall sein kann. Die Alternative hierzu stellen Gebiete dar, bei denen sich ein Wärmenetz aus unterschiedlichen Gründen nicht eignet und stattdessen eine dezentrale Wärmeversorgung je einzelnem Gebäude sinnvoller ist. Diese Einteilung verbessert die Planungssicherheit für die Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen in Eschweiler, die aktuell einen Heizungstausch planen oder eventuell zukünftig ihre Öl- oder Gasheizung ersetzen müssen.

Für die Erstellung der Kommunalen Wärmeleitplanung wird nach den Sommerferien eine Steuerungsgruppe innerhalb der Verwaltung gegründet, die den Prozess lenken wird. Da die Erarbeitung mit Hilfe eines externen Dienstleisters durchgeführt wird, wird zeitnah ein Vergabeverfahren gestartet werden. Die Verwaltung wird die Öffentlichkeit über den weiteren Prozess informieren.

Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.