Alsdorf

Max Müller hat ein Motto, das ihm beruflich ein Wegweiser ist. „Ich betrete die Lebenswelt der Jugendlichen in freiem Raum stets nur als Gast!" Als Streetworker ist der 34-Jährige seit Mai im Dienst der Stadt Alsdorf unterwegs.

Meist zusammen mit Hartmut Krombholz, der diese Aufgabe seit 13 Jahren hat. Zu den Jugendlichen zu gehen, in Kontakt zu kommen, Freizeitangebote zu machen oder Hilfen anzubieten – diese vielschichtige Arbeit ist beiden ein Anliegen.
„Wir bieten das ultimative niedrigschwellige Angebot", sagt Max Müller. Ganz ohne jede Form von Zwang, auf Augenhöhe. So fällt es manchem Jugendlichen leichter, sich zu öffnen, der es anderen erwachsenen Behördenvertretern gegenüber so wohl nicht tun würde. Im sozialen Bereich hat der neue Streetworker schon viele Erfahrungen gesammelt. Der gelernte Altenpfleger hat vier Jahre lang in diesem Beruf gearbeitet, bevor er ein Studium der Sozialen Arbeit begonnen und mit dem Bachelor abgeschlossen hat. Vier Jahre lang war er zudem im „Cafe Baustein" in Alsdorf in der Suchtberatung tätig und hat dabei bereits Kontakte zum Streetwork geknüpft. Einmal pro Woche begleitet ein Suchtberater nämlich die Streetworker bei ihren Runden durch die Innenstadt. „Solche Begegnungen machen es manchen leichter, den Weg in die Suchtberatung zu finden, wenn sie Hilfe brauchen", sagt Hartmut Krombholz. Ratgeber in einem anderen Rahmen zu sein - bei solchen Runden hat auch Max Müller gespürt, wie sehr in diese Aufgabe reizt. Nun ist er als Nachfolger von Streetworkerin Susanne Schlegel-Witte sowohl im Streetworker-Büro an der Otto-Wels-Straße 2B vor Ort, als auch an vielen öffentlichen Plätzen in der Stadt. Beispielsweise an der Skate-Anlage am Annapark, wo die Streetworker meist mittwochs von 15 bis 19 Uhr anzutreffen sind. Oder an der Annaplatte im Zentrum (donnerstags von 15 bis 19 Uhr) und im Bereich des Spielplatzes Imigstraße in Mariadorf. Eben überall dort, wo Kinder und Jugendliche sich gerne treffen. Auch mit dem Streetworker-Bus sind Hartmut Krombholz und Max Müller unterwegs, dessen auffällige Graffitis viele in der Stadt kennen. Dass sie ihre Zielgruppe mit ihren Angeboten erreichen, freut beide. Und bald könnte es neue geben. So würde Max als passionierter Mountainbike-Fahrer gerne Reparatur-Tipps rund ums Rad geben oder gemeinsame Tourenangebote starten. Oder etwas im Musikbereich, denn der Metal-Fan könnte sich kleine Festivals in der Stadt gut vorstellen. Ideen von Jugendlichen aufzunehmen oder ihnen welche anzubieten – dieser Grundsatz wird sie weiterhin bei ihrer Arbeit begleiten.