Polizeibericht

Aachen (ots) Viele nächtliche Fahrzeug-Brände haben die Menschen in den vergangenen zwei Wochen beunruhigt. Nun ist ein zweiter Tatverdächtiger festgenommen worden.

Ein Resümee der letzten Wochen im Überblick: Brennende Mülltonnen, Container und Blumenkästen, Feuer auf dem Ostfriedhof, scheinbar kleinere Delikte in hoher Frequenz. Die ersten Autos brannten in der Nacht zum 12. Juni in der Peliserkerstraße, zwei Nächte später entstand hoher Sachschaden durch Brandstiftung an mehreren Pkw in der Monheimsallee, der Bachstraße und der Zollernstraße. Bereits in der Nacht darauf wurden Autos in der Lousbergstraße und Försterstraße in Brand gesteckt. Am frühen Morgen des 20. Juni brannte ein Pkw in der Josef-von-Görres-Straße.

Es entstand bei einer Vielzahl der Brände immenser Sachschaden, teilweise auch an angrenzenden Gebäuden. Zudem beeinträchtigte die scheinbare Willkür der Fahrzeugwahl das Sicherheitsgefühl der Aachener Bürgerinnen und Bürger.

Die Kriminalpolizei richtete daraufhin eine Ermittlungsgruppe ein. Die Ermittlerinnen und Ermittler gingen internen und externen Hinweisen nach, sichteten Einsatzberichte, schauten sich die Tatorte erneut an - Tag und Nacht.

In der Nacht zu Freitag (16.06.2023) gelang dann ein erster Erfolg: Aufgrund eines Zeugenhinweises konnte ein 52-jähriger Mann auf frischer Tat ertappt werden, als er an Büschen im Westpark zündelte. Der Mann hat keinen festen Wohnsitz und ist bereits wegen mehrerer Brandlegungen bekannt. Er wurde vorläufig festgenommen. Im Zuge der Ermittlungen konnten ihm auch zahlreiche Brände in der jüngsten Vergangenheit im Ostviertel - rund um den Adalbertsteinweg - zugeschrieben werden. Er ist beispielsweise für die Brände auf dem Ostfriedhof dringend tatverdächtig. Das Amtsgericht Aachen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aachen Haftbefehl, der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.

Es stellte sich heraus, dass der 52-Jährige jedoch nicht für die Fahrzeugbrände verantwortlich ist. Die Ermittlungen wurden fortgeführt - an einigen der brennenden Autos waren Papierzettel mit scheinbar willkürlichen Namen angebracht. Diese rückten näher in den Fokus der Ermittlungsgruppe.

Verschiedene Hinweise führten zu einem Tatverdacht: Am Vormittag des 20.06.2023 konnte schließlich ein 51-jähriger Mann aus Aachen in seiner Wohnung in der Friedrichstraße festgenommen werden.

In der Wohnung des Mannes konnten neben präparierten Grillanzündern und Namenszetteln Gegenstände sichergestellt werden, die einen weiteren Verdacht der Ermittler bestätigten. Seit Mitte letzten Jahres wurden mehrere Angriffe auf die Aachener AIDS-Hilfe verzeichnet - Angriffe mit Buttersäure, verleumdende Plakate und Einschusslöcher in der Scheibe. Die Polizistinnen und Polizisten fanden bei der Wohnungsdurchsuchung auch für solche Tatbegehungen geeignete Gegenstände.

Der 51-Jährige wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt. Er erließ Haftbefehl - der Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Ihm werden derzeit Brandstiftungen an mindestens 12 Fahrzeugen vorgeworfen, weitere 4 Fahrzeuge wurden durch das Feuer teilweise schwer beschädigt wurden.

Der Leiter der Direktion Kriminalität, LKD Andreas Bollenbach betont: "Durch die akribische und motivierte direktionsübergreifende Arbeit aller Kolleginnen und Kollegen konnten unter hohem Aufwand und in wenigen Tagen Tatverdächtige für zwei Brandserien in der Aachener Innenstadt und fortgesetzten Bedrohungen und Sachbeschädigungen zum Nachteil der AIDS-Hilfe Aachen ermittelt werden. Neben den Kolleginnen und Kollegen danke ich auch den Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihre Hinweise zum Ermittlungserfolg beigetragen haben."